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RPF: Franzosen bombardieren

■ Regierung in Paris warnte Rebellen in Ruanda

Nairobi/Paris/Butare(AFP) – Französische Kampfflugzeuge sollen nach Angaben des Rebellensenders Muhabura Stellungen der Patriotischen Front Ruandas (RPF) bombardiert haben. Ohne einen bestimmten Ort oder Zeitpunkt zu nennen, meldete Radio Muhabura gestern abend lediglich, Stellungen der Rebellen von der Patriotischen Front seien angegriffen worden. Ein Bestätigung für den Bericht gab es zunächst nicht.

Zuvor hatte der französische Außenminister Alain Juppé in Paris davor gewarnt, die Truppen würden in der von ihnen geschaffenen Sicherheitszone mit Waffengewalt auf Angriffe der Rebellen antworten. Deren Truppen standen nach Angaben aus der französischen Hauptstadt in der Region von Gikongoro nur noch zehn Kilometer vor Frankreichs Einheiten. Gikongoro liegt in der Sicherheitszone im Südwesten des Landes. In der Stadt sind 300 französische Soldaten stationiert.

Die Soldaten hätten Order erhalten, „mit Entschlossenheit gegen alle Militäreinheiten vorzugehen“, die die Bevölkerung in der Sicherheitszone bedrohten, sagte Juppé in Paris. Es sei unsinnig, das Gebiet als Mittel zum Schutz der Hutu-Regierungstruppen darzustellen, da die meisten Soldaten nicht in der Zone, sondern im Nordwesten des Landes stünden. In Militärkreisen in Paris hieß es, mit der Schaffung der Sicherheitszone habe sich die Aufgabe der Interventionstruppen verändert. An die Stelle einzelner Hilfsaktionen sei nun eine ständige Präsenz auf dem Staatsgebiet Ruandas getreten.

FPR-Generalsekretär Rudasingwa sagte dem britischen Rundfunksender BBC, ungeachtet der Intervention wollten die Rebellen ihren Vormarsch fortsetzen. Juppé sagte demgegenüber in Paris, die Rebellen hegten „keine grundsätzliche Feindseligkeit“ gegen Frankreichs Aktion. Bei offiziellen Kontakten und vor Ort gebe es nicht die Aggressivität, die in der einen oder anderen Erklärung spürbar sei.

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