: Unterm Strich
Altpunks, Jungpenner, Närrinnen und Narhallesen – haltet euch fest! Die Sex Pistols, die guten alten Auf- die-Gesellschaft-Scheißer von damals, werden sich für ein einmaliges Wohltätigkeitskonzert in Los Angeles reformieren. So meldet's der britische New Musical Express, und seither haben wir nichts mehr von der Sache gehört. Fest steht immerhin, daß Johnny Rotten alias John Lydon gerade sein Buch „No Irish, No Blacks, No Dogs“ auf den Markt gebracht hat, das der Promotion bedarf – welch schnöde Motivlage! Gerüchten zufolge werden die Pistols auch als Überraschungsgig auf dem bevorstehenden Woodstock-Festival auftreten – naturgemäß ohne Sid Vicious. Tjaja, „2 Days More Of Peace And Music“...
Ein letztes Detail in der unendlichen Geschichte um den Selbstmord von Kurt Cobain: T-Shirts mit dem Abschiedsbrief des Nirvana-Sängers sind in Vancouver und Portland aufgetaucht – 20 Dollar mußten Interessenten für die Pseudoreliquie hinlegen. Ungeklärt bleibt, wie das Original des Briefes in diese T-Shirt-Werkstatt der Hölle gelangen konnte, liegt es doch angeblich als Beweisstück bei der Polizei von Seattle. Nur der Gerichtsmediziner und die Familie verfügen über eine Kopie, also whodunit? Die T-Shirt- Marketing Firma hört übrigens auf den schönen Namen „Grunge Enterprises“.
China auf dem Weg zur Individualisierung: Archäologen haben die Namen von 85 Kunsthandwerkern ausfindig gemacht, die die berühmte, 1974 in der Nähe von Xian ausgegrabene Terrakotta-Armee geschaffen haben. Die Nachrichtenagentur Xinhua meldete am Mittwoch unter Berufung auf den Leiter des Ausgrabungsteams, Yuan Zhongyi, daß die Namen der Kunsthandwerker in den Armbeugen und unterhalb der langen Militärmäntel der mehr als 7.000 Tonsoldaten eingraviert seien. Die Bildhauer seien entweder Volkskünstler gewesen oder hätten in Diensten des Kaisers gestanden.
Rap-Texte – leicht gemacht, oder: Was Sie schon immer mal über HipHop wissen wollten, sich aber aus Angst, sich zu blamieren, nie zu fragen trauten. Ein bei Penguin Books erschienener Reader, zusammengestellt von Lawrence A. Stanley, versammelt unter dem klassischen Titel „Rap – The Lyrics“ jetzt die Texte von rund 150 Rap-Songs, angefangen bei einfacheren Modellen wie „Fight For Your Right To Paaaaaarty“, „Funky Cold Medina“ oder „Me So Horny“ bis hin zu, sagen wir, Public Enemys „911 Is A Joke“. Zu beziehen über den Buchladen ihres Vertrauens oder den Ullstein-Vertrieb, Tel. 030-25913588.
Der größte Teil des Karl-May-Nachlasses kehrt nach Radebeul, dem Wohn- und Sterbeort Mays, zurück. So ist es in einem Vertrag zwischen der Radebeuler Karl-May-Stiftung und dem Bamberger Karl- May-Verlag besiegelt worden – ein zu DDR-Zeiten geschlossener Vergleich wurde damit korrigiert.
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