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: Werbekonkurrenz

Vor kurzem haben sich die beiden Ministerpräsidenten, die den ZDF-Verwaltungsrat leiten, Johannes Rau (SPD) und Bernhard Vogel (CDU), hinter die Forderung gestellt, die sogenannte „Werbegrenze“ für das ZDF zu öffnen: zehn der zwanzig Minuten täglich sollen nach 20 Uhr liegen und dem darbenden Sender mehr Geld bringen – der höheren Einschaltquoten wegen (taz vom 30.7.). Doch schon rührt sich die Konkurrenz. Der WDR fordert Gleichbehandlung, und ORB-Intendant Rosenbauer nennt eine Öffnung nur für das ZDF einen „unfreundlichen Akt“.

In der Lobby tummelt sich auch der Verband der Zeitschriftenverleger (VDZ). Seine Furcht, Werbeeinnahmen zu verlieren, wird mit kulturpolitischem Überbau versehen: Werbung im ARD- ZDF-Abendprogramm könnte dazu führen, daß auch das Programm sich an den Interessen der Werbewirtschaft ausrichtet. Ein origineller Gedanke, jedenfalls von dieser Seite.MR