■ Trinkwasser in den USA: Krebserregende Stoffe nach dem Gewitter
Washington (dpa) – Im Mittelwesten, Louisiana und der Chesapeake Bay bei Washington ist das Trinkwasser regelmäßig mit Unkrautbekämpfungsmitteln vergiftet. Nach Untersuchungen des (privaten) Forschungsinstituts „Environmental Working Group“ ist die Gefahr im Sommer am größten. Gewitterregen spült Pflanzenschutzmittel von den Feldern in die Wasserreservoire. Die Filter der Wasserwerke reichten in der Regel nicht aus, das verunreinigte Wasser wird in die Leitungen gepumpt. Anhand von 20.000 Proben von Leitungs- und Grundwasser stellte die „Environmental Working Group“ fest, daß die Giftkonzentrationen im Sommer über den gesetzlichen Empfehlungen lag. In den Städten Indianapolis Kansas City und Omaha war das Wasser mit Atrazin, Simazin und Cyanazin belastet. Die Forschungsgruppe empfiehlt, in diesen Regionen von Mai bis August nur Wasser aus der Flasche zu trinken. Sie fordert außerdem schärfere Kontrollen und ein völliges Verbot dieser drei Herbizide, die auf Korn- und Sojabohnenfeldern versprüht werden. Die Umweltschützer kritisieren auch die amerikanische Umweltschutzbehörde. Sie sei verantwortlich dafür, daß das Trinkwasser nicht besser nach diesen Chemikalien untersucht werde, die als krebserregend und besonders für Kinder gefährlich gelten.
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