piwik no script img

Konzert-Highlights

Total ausverkauft ist schon seit einiger Zeit die Alice in Chains-Spiegelung Stone Temple Pilots. Für das Konzert am 3. 11. im Docks wird es aber einen regen Schwarzmarkt geben. Wer es sich leisten oder es gar nicht lassen kann.

Nicht nur Sokrates wurde im Alter immer jünger, auch die Kastrierten Philosophen erleben in den vergangenen Jahren eine Wendung vom pathetischen Ernst zur spielerischen Größe. Am 8. 11. in der Fabrik stellen sie ihr fabelhaftes Album Souldier vor.

Das Yellow Magic Orchestra war in den 80ern eines der ganz wenigen Momente japanischer Popmusik, die auch im Westen akzeptiert wurden. Ryuichi Sakamoto, der Kopf des Trios, erklärt nun den Treuen seine neue Platte Sweet Revenge am 9.11. in der Musikhalle.

Paul Weller ist wieder ein Großer. Nachdem die sozialdemokratische Style Council-Masche endlich ausgelutscht war, kehrte Weller mit Wild Wood letztes Jahr zurück zu den Quellen des ergreifenden Rock. Aus Richie Havens, den Kinks und seiner eigenen Vergangenheit bei Jam hat Weller eine emotional am Anschlag arbeitende Mischung aus Gesang und schlicht-schönen Kompositionen geschaffen. Ein jüngst erschienenes Live-Album gibt einen Vorgeschmack auf den Abend mit Paul am 14. 11. im Docks.

Eine trefflich ironische Parole, verpackt in schmelzigen Krach-Soul reichte aus, um Beck über Nacht (oder über MTV) zum Superstar zu machen: „I'm a loser baby, so why don't you kill me?“ setzt auf gymnasialem Niveau das fort, was Wayne's World-Movies auf der angeprollten Ebene liefern. Das schulterzuckende Hab-Spaß-Rock-Feeling verkauft sich bei einer Klientel, die keine wirklichen Probleme außer Langeweile kennt, eben blendend. Am 16. 11. in der Großen Freiheit.

Nicht minder zum Mitsingen, dafür noch mehr herzrührend, sind die Crash Test Dummies. Ihr „Mhmm, Mhmmm, Mhmmm“ gewann den goldenen Gong der Sympathie und brummt bei Omi zum Plätzchenbacken genauso wie bei ersten Küssen im Partykeller. Jetzt auch in unserem Theater, der Großen Freiheit, am 17. 11.

Frohe Sabotage mit den Beastie Boys (Foto) am 17. 11. im Docks. Rausch, Rumms, Hau drauf und Jubel, die drei enttäuschen dich niemals.

Es gibt mit Sicherheit kaum eine besser Live-Party-Band als Jamiroquai. Ihr Funk-Soul-Pop-Verschnitt mit Fellmütze garantiert jedem nur halbwegs frohgelaunten Menschen eine klasse Turnstunde. Mit neuer Scheibe in der Gr. Freiheit am 25. 11.

Warren G, mit Spiegel-Artikel geadelter Soft-Rapper aus Dr. Dre's Chauvi- und Gangster-Stall, hat wenig Hirn, etwas Herz, viel Soul und ganz viele Muckis. Beste Unterhaltungsmusik also für die gepflegte Anspruchslosigkeit am 29. 11. im Docks.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen