piwik no script img

England: Der schnellste und allerletzte Henker ist tot

Großbritanniens letzter und angeblich schnellster Henker ist am Dienstag, 41 Jahre nach seiner letzten Amtshandlung, gestorben. Syd Dernley aus Mansfield erlag im Alter von 73 Jahren einem Herzanfall. Nach den Worten seiner Witwe Joyce brüstete Syd sich damit, den Prostituiertenmörder James Inglis aus Hull in nur sieben Sekunden in den Tod geschickt zu haben. Als der letzte Überlebende des Berufsstands hatte er es auf 25 Hinrichtungen gebracht. Hauptberuflich war Dernley in einer Kohlengrube tätig. Nur sein Chef und seine Frau wußten, was er trieb, wenn er ab und zu scheinbar grundlos aus seiner Schicht verschwand. Zu Hause verlor der Henker kein Wort über seinen Nebenjob. „Ich fragte ihn nur: Ist alles in Ordnung?“, sagt die Witwe jetzt. „Und er antwortete gewöhnlich mit ja.“ Die Todesstrafe wurde in Großbritannien im Jahr 1964 aufgehoben – außer für Hochverrat und Piraterie.Foto: J.-S. Casanova

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen