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Millionen für eine Fata Morgana

■ Müller-Milch soll unberechtigt Fördermittel kassiert haben

Dresden (AFP) – Die Allgäuer Großmolkerei Alois Müller soll mit zu Unrecht gezahlten Fördermitteln Millionengewinne erzielt haben. Das geht aus dem Jahresbericht des sächsischen Landesrechnungshofes hervor, den dessen Präsident Alfred Wienrich gestern in Dresden vorlegte. Danach zahlte das sächsische Landwirtschaftsministerium im Dezember letzten Jahres 12,8 Millionen Mark für einen Molkerei-Neubau, der niemals realisiert wurde. Das Geld habe die Großmolkerei teilweise als Festgeld angelegt, größtenteils aber als Darlehen an ihre Lieferfirmen weitergereicht und dabei Zinsen von mehr als einer Million Mark verdient, rügten die Rechnungsprüfer.

Einen Teil der Fördermittel habe Müller in Milchsammelwagen und Verpackungsanlagen für bereits bestehende Molkereien in Wilsdruff bei Dresden und in Chemnitz investiert und sich somit weitere ungerechtfertigte wirtschaftliche Vorteile verschafft. Ein Sprecher des Unternehmens wollte zu den Vorwürfen keine Stellungnahme abgeben.

Der Sprecher des sächsischen Landwirtschaftsministeriums, Burkhard Zscheischler, räumte ein, sein Haus habe die Fördermittel „vorfristig ausgegeben“. Obwohl laut Rechnungshof nicht einmal eine Baugenehmigung für die Molkerei in Nenkersdorf/Schönau vorlag, sei es dem Ministerium darum gegangen, eine vom Bund bereitgestellte Förderung nicht verfallen zu lassen, sagte Zscheischler.

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