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Jetzt schon Terror 2001

■ Der Jungregisseur Christoph Schlingensief wurde bei Dreharbeiten in Simbabwe wegen „Pornographie“ verhaftet

Berlin (dpa/taz) – Justament während der Dreharbeiten zu einem garantiert hochinteressanten Film mit dem Arbeitstitel „The Gap“ in Simbabwe wurde der Jungregisseur Christoph Schlingensief („Terror 2000“) und mit ihm etliche Mitarbeiter seines Teams von den Behörden verhaftet. Sie werfen Schlingensief vor, „einen rassistischen und pornographischen Film“ drehen zu wollen. In der Nacht zum Dienstag drangen Polizisten in die Hotelzimmer von 30 Teammitgliedern ein, die seit November mit offizieller Genehmigung in Simbabwe drehen. Alle Zimmer wurden durchsucht, Pässe und Filmmaterial beschlagnahmt. Verhaftet wurden neben dem Regisseur auch Schauspieler Udo Kier und Produzent Hans Fürst, der im Gefängnis nach Angaben des deutschen Botschafters Norvin von Leutrum brutal verhört worden ist.

Alles hatte damit angefangen, daß eine Mitarbeiterin aus Simbabwe wegen Unfähigkeit entlassen worden war. Die Düpierte war daraufhin zu einem guten Bekannten bei der Geheimpolizei von Staatspräsident Robert Mugabe gelaufen und habe denen ihr Leid geklagt. Nach Intervention der deutschen Botschaft in Harare sind inzwischen alle Verhafteten wieder auf freiem Fuß. „Das sind junge Leute, Künstler, sehr sensibel, und sie sind nach alledem nicht in der besten Form“, sagte Leutrum. mn

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