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Nie wieder WAA

■ Krümmel kündigt Sellafield-Vertrag

Hamburg (taz) – Es ist definitiv: Als erste deutsche Stromversorger beginnen die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) und die PreussenElectra zum Jahresende mit dem Ausstieg aus der Plutoniumwirtschaft. Die Brennstäbe des Atomkraftwerks Krümmel an der Unterelbe, das beiden Energieversorgern zur Hälfte gehört, werden ab Beginn des kommenden Jahres nicht mehr in der britischen Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in Sellafield recycelt werden. Hintergrund der plötzlichen Eile: Bei einer Kündigung der Neuverträge mit den Sellafield- Betreibern hätte sich die Vertragsstrafe für die beiden Stromversorger um einen zweistelligen Millionenbetrag erhöht.

Zwar wollen die deutschen Energieunternehmen schon lange aus dem teuren Brennstoffrecycling, bei dem der Bombenstoff Plutonium abfällt, raus. Doch erst seit einer Änderung des Atomgesetzes im vergangenen Juli ist dies auch rechtlich möglich. Seitdem können die Überwachungsbehörden als Atommüll-Entsorgungsnachweis neben der Wiederaufarbeitung auch die direkte Endlagerung akzeptieren.

Nachdem der zuständige Kieler Umweltminister Claus Möller (SPD) vergangene Woche die Zwischenlagerverträge mit den Atommülldeponien im niedersächsischen Gorleben und im nordrheinwestfälischen Ahaus unter bestimmten Auflagen als Entsorgungsnachweis akzeptiert hatte, war der Weg für den Ausstieg Krümmels aus dem Plutonium- Karussell freigeworden.

Claus Möller begrüßte die von ihm „seit Jahren geforderte“ Vertragskündigung. Er forderte die HEW und PreussenElectra auf, nun auch aus den Aufarbeitungskontrakten mit der französischen WAA in La Hague auszusteigen. Marco Carini

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