: Fisch statt Fleisch
■ Belgier protestieren gegen Hormonmafia
Brüssel (rtr/taz) — Die belgischen Fischhändler haben gestern ein gutes Geschäft gemacht. Zehntausende Belgier verzichteten aus Protest gegen die Ermordung des Amtstierarztes Karel Van Noppen gestern auf den Verzehr von Fleisch. Der Arzt, von der Regierung mit dem Aufspüren von Hormonspuren in Masttieren beauftragt, war am letzten Dienstag mutmaßlich durch die Hormonmafia ermordet worden.
Die Polizeigewerkschaft und andere Organisationen hatten aufgerufen, am Tag der Beerdigung ein Zeichen der Solidarität mit dem Mordopfer und gegen die illegale Hormonbehandlung von Masttieren zu setzen. Die Regierung kündigte einen besseren Schutz für die Amtstierärzte sowie eine Verschärfung der Kontrollen in Ställen und Schlachthöfen an. Gestern blieben die Metzgergeschäfte geschlossen. Auch Kantinen und Restaurants boten keine Fleischgerichte an. Vorwiegend wurde Fisch serviert. Die Fischhändler waren begeistert: „Doppelt soviel wie sonst“, habe er verkauft, so ein Fischgroßhändler.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen