Pilzlein & Erdepfelin

■ Heute: Ein festliches Essen zum Abschluß der „Pro Musica Antiqua“

Marathon-Wochenende zum Abschluß des Festivals „Pro Musica Antiqua: „Pilzlein, welche genennte Pfeifferling, Keulen von Lämmerfleisch und Erdepfelin in Scheiben“- heute abend gibt es in fünf Gängen ein mittelalterliches Essen, wozu die „Freiburger Spielleyt“ aufspielen. Zu hören sind spanische und italienische Tänze, die Pilgerlieder aus Santiago de Compostela, einer der drei großen, auch musikalisch gut dokumentierten Pilgerstraßen des Mittelalters. Außerdem englische und deutsche Musik, gesungen und gespielt, kurzum: „ein Fest, wie es sonst nur Kaisern, Königen und Fürsten zuteil wird“. Zwar sind wir dann weit weg von den Lebensmöglichkeiten der rechtlosen und vogelfreien Spielleute, verweisen diese sozusagen wieder an ihren eigentlichen Ort, nämlich, daß sie aufspielen dürfen, wenn andere essen. Aber drücken wir ein Auge zu und verstehen das Fest als eine Information über mittelalterliche Kochkunst. Selten genug, daß in Bremen ein weiter gefaßter Kulturgenuß angeboten wird, denn exquisit ist das Essen und exquisit ist die Musik. Umfassender, lustvoller Kulturgenuß also, Kräftigung für das letzte Konzert. Am Sonntag geht es noch einmal ins KITO Vegesack, wo die Gruppe Moyland keltische Musik spielt. Dann ziehen die Spielleute, von denen in der vergangenen Woche über fünfzig in der Stadt waren, wieder ihres Wegs, ausgestattet mit einer anderen Bezahlung als im Mittelalter: Für deren Auftritte gab's damals häufig Lebensmittel, Wein und Hafer für die Pferde.

Ute Schalz-Laurenze

Heute, Samstag, um 19 Uhr Brommy-Platz: Musik und Tafelfreuden, mittelalterliche Gasterey und Musik der Spielleute.

Morgen, Sonntag um 20 Uhr im KITO Vegesack: die Gruppe Moyland aus Kerken spielt neue und alte keltische Musik