Unterm Strich

Umberto Eco hat am Mittwoch eine neue Enzyklopädie zur Kultur Europas vorgestellt. Eco sicherte vor Journalisten in Mailand zu, das neue Nachschlagewerk werde mehr Daten als die „Encyclopediae Britannicae“ enthalten. Allerdings stehe „Encyclomedia“ nur auf CD-Rom zur Verfügung. Der Autor von „Der Name der Rose“ präsentierte nach drei Jahren Entwicklungszeit die erste CD des elektronischen Nachschlagewerks. Sie beschäftigt sich – den Interessen des Autors entsprechend – mit Geschichte, Philosophie, Literatur, Theater, bildenden Künsten und Naturwissenschaften im 17. Jahrhundert. Ein italienischer Informatik-Konzern investierte rund 1,21 Millionen Mark in das Projekt. In Italien gingen in den vergangenen drei Monaten bereits 5.000 Exemplare von „Encyclomedia“ über den Ladentisch. Laut Eco erlaubt das elektronische Nachschlagewerk per „Maus-Klick“ Zugang zu den verschiedenen Wissensgebieten und eignet sich so für Studierende und Professoren, aber auch für jeden anderen „Wissensdurstigen“. Der erste Band des Lexikons entspricht dem Umfang von 4.500 gedruckten Seiten, 2.000 Abbildungen und zwei Stunden Musik.

Der italienische Bildhauer Emilio Greco ist am Mittwoch im Alter von 81 Jahren in Rom gestorben. Der am 11. Oktober 1913 in Catania geborene Künstler war vor allem für seine Plastiken von badenden oder tanzenden Mädchen und das Pinocchio-Monument im toskanischen Collodi bekannt. In der St. Petersburger Eremitage und im Moskauer Puschkin- Museum wurde seinen Arbeiten jeweils ein Raum gewidmet. Der vielfach preisgekrönte Künstler begann als Marmorarbeiter und Autodidakt. Später besuchte er die Accademia di Belle Arti in der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Seit 1967 war er als Professor der Kunstakademie in Rom tätig, u.a. lehrte er auch an der Kunsthochschule München. Seine Skulpturen im Stil eines eleganten, manieristisch beeinflußten Klassizismus veranschaulichen häufig die Vorliebe Grecos für komplizierte Bewegungen. Für seine Figur „Große Badende Nr.1.“ wurde ihm der Bildhauerpreis der XXVII. Biennale in Venedig zuerkannt. Werke von ihm befinden sich in der Neuen Pinakothek der bayerischen Landeshauptstadt, in der Londoner Tate Gallery sowie in Paris und Brüssel.

Ron Richardson, amerikanischer Musical-Sänger und Tony-Preisträger, ist am Mittwoch im Alter von 43 Jahren an Aids gestorben. Dies teilte sein Manager Michael Bolanos in New York mit. Richardson, der 1985 für seine Rolle in dem Stück „Big River: The Adventures of Huckleberry Finn“ den begehrten Bühnenpreis Tony erhalten hatte, war für seine kraftvolle Stimme und seine einfühlsame Schauspielkunst bekannt. Der Sänger wirkte unter anderem in den Musicals und Bühnenstücken „Showboat“, „The Man of La Mancha“ und „Dream Girls“ mit.