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Tragödie verhindert

■ Japan: Erneut versuchter Giftgasanschlag auf Tokioter U-Bahn

Tokio (AP) – Betroffenheit und Entsetzen hat in Japan am Wochenende ein versuchter neuer Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn ausgelöst, den Mitarbeiter des Nahverkehrsunternehmens noch in letzter Sekunde verhindert haben. Es gelang ihnen am Freitag abend in der Herrentoilette des belebten innerstädtischen U-Bahnhofs Shinkuju, zwei brennende, mit Natriumzyanid und Schwefelsäure gefüllte Beutel mit Wasser zu übergießen, bevor sich die Dämpfe zu hochgiftigem Blausäuregas vermischen konnten.

Wie Experten am Samstag erklärten, hätte die Menge ausgereicht, um etwa 10.000 Menschen damit umzubringen. Es war bereits das dritte versuchte Giftgasverbrechen, seit am 20. März ebenfalls in der U-Bahn Tokios zwölf Menschen bei einem solchen Anschlag starben und über 5.000 verletzt wurden. Die Polizei suchte am Wochenende nach einem 35jährigen Mann, der die vier U-Bahn-Angestellten auf den Brand in der Herrentoilette aufmerksam gemacht hatte und später verschwunden war. Sie nimmt an, daß er oder ein anderer Verdächtiger die Beutel in Brand gesteckt hat, damit sich die Chemikalien zu dem giftigen Gas vermischen. Festnahmen wurden zunächst keine gemeldet.

Eine Spur führte auch wieder zu der Sekte Aum Shinri Kyo, die die Polizei im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 20. März verdächtigt. Die Sekte bestreitet allerdings, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben. Unter den zahlreichen Chemikalien, die bei der Durchsuchung des Hauptquartiers der Kultgemeinschaft gefunden worden waren, befanden sich auch Natriumzyanid und Schwefelsäure.

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