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taz on TourDie taz kommt zu Besuch

Über 200 Interessierte diskutierten im letzten Jahr mit uns in München und Freiburg über die Zukunft des taz-Projektes. Am 27. Januar 2015 waren wir in Stuttgart.

Glücksforscher wissen es, auch die Familientherapeuten, überhaupt die gesamte Zunft der PsychologInnen: Nichts ist im Leben eines Menschen wichtiger als FreundInnen, Partnerschaften, Familie zu haben, das Erleben von Zusammenhalt – das Wissen also, auch in schwierigen Zeiten nicht allein dazustehen.

Die taz hat in ihrer Geschichte immer wieder erfahren dürfen, wie groß die Verbundenheit der LeserInnen und GenossInnen mit dem Projekt ist. Die berüchtigten Rettungskampagnen waren wegen eben dieser Gemeinschaft – neudeutsch Community – so erfolgreich.

So richtig erleben durften diese Gemeinschaft die MitarbeiterInnen, die sich Ende November 2014 auf den Weg nach München beziehungsweise Freiburg gemacht haben, um sich den LeserInnen in diesen Städten vorzustellen, um mit den GenossInnen vor Ort über das Projekt taz zu diskutieren.

„Crowdfunding für Erwachsene”

Über 200 Interessierte haben sich in München und Freiburg eingefunden. Dabei ging es ganz allgemein um die Zukunft des Journalismus in Deutschland und ganz speziell um die der taz. Das Crowdfunding, das junge Medienmacher als Finanzierung für sich entdeckt haben, betreibt die taz ja schon lange. In München hat das einer „Crowdfunding für Erwachsene” genannt. Dieses gilt es weiter zu entwickeln.

Das Bewusstsein zu schärfen, dass guter Journalismus nicht umsonst zu haben ist, bezeichnete Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch als eine der Hauptaufgaben. Der taz könnte das gelingen, weil sie eben so unabhängig und und frei ist von klassischen Hierarchien, weil sie für einen Journalismus steht, der sich einer klaren Haltung verschrieben hat. Einen Journalismus, der nicht die Rechte der ohnehin schon Privilegierten verteidigt. Sondern auch die Perspektive der Schwächeren einnimmt und weltweit für Gleichberechtigung, Vielfalt und Demokratie kämpft. So versteht die taz ihr Links-Sein. Nicht ideologisch, vielmehr als Haltung, aus der heraus die Welt wahrgenommen wird, als eine Orientierung, die Halt gibt.

Themen statt Eilmeldungen

Viele Fragen richteten sich an die Redaktion. Die Chefredakteure Ines Pohl und Andreas Rüttenauer stellten dar, wie schwer es bisweilen ist, sich nicht vom immer schneller werdenden Nachrichtenstrom mitreißen zu lassen. Vor allem bei der Berichterstattung über die zerfallende Ukraine hat sich ja gezeigt, wie schwer es ist, die sich neu formierende Welt jeden Tag aufs Neue zu erklären. Wie wichtig da die neu gestaltete Wochenendausgabe ist, in der die aktuellen Themen ein wenig zurückgelehnter betrachtet werden können, wurde da schnell klar.

Vor allem in München war der alte Geist zu spüren, der die Gründergeneration der taz einst angetrieben hat. Der Tenor: Wir im CSU-Land brauchen euch. Gegründet wurde die taz in der Gewissheit, dass es eine Gegenöffentlichkeit brauche. In Bayern wird dieser Bedarf nach wie vor formuliert. Gewiss eine ganz besondere Situation für die taz. Der Ruf nach einem taz-Lokalteil für Bayern war da besonders laut, während in Freiburg zu spüren war, wie wichtig die Kooperation mit der KONTEXT: Wochenzeitung in Baden-Württemberg ist. Und: Manchmal tut es den BerlinerInnen in der Redaktion auch ganz gut, zu sehen, wie Deutschland vom Südwesten der Republik aus gesehen wird.

Kräftetanken auf Tour

Wir von der taz, von der Genossenschaft, dem Verlag und der Redaktion haben auf unserer Tour vor allem eines gespürt: Das Glück, LeserInnen und GenossInnen zu haben, die uns so deutlich, mit so viel Überzeugung unterstützen. Das gibt uns ganz viel Kraft. Und wir versprechen, dran zu bleiben, uns nicht einschüchtern zu lassen – weder von den wirtschaftlichen noch von den politischen Verhältnissen und hoffnungslos scheinenden Weltenläufen.

Die taz wird auch in diesem Jahr auf Tour gehen. Ende Januar waren wir in Stuttgart. Dann wollen wir uns in Hannover, Hamburg, Bremen, Köln und Bochum vorstellen. Wir freuen uns schon. Wenn Sie sich anmelden  möchten rufen Sie uns an unter 030 - 25 902 213 oder schreiben uns eine Mail an: geno@taz.de.

Andreas Rüttenauer und Ines Pohl, Chefredaktion der taz

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen