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„Rosa aus Luxemburg“

■ Städtewerbung à la Passau

Berlin (taz) – „Yvonne aus Bonn“ war schon da, dann kam „Nina aus Hagen“ und nun ist es „Rosa aus Luxemburg“. Sie prangt auf einer der Anzeigen, mit denen die niederbayerische Stadt Passau neuerdings ihr Image für den Tourismus aufpeppen will. Drei krakelige Wellenlinien unter der „Rosa aus Luxemburg“ stehen für Donau, Inn und Ilz – immerhin preist Passau sich auch als Dreiflüssestadt. Doch was Passaus Städtewerber Gerhard Glotz für eine „pfiffige und witzige“ Idee hält, ist für den bayerischen SPD-Politiker Franz Maget nur eine „ungeheure Peinlichkeit“. Schließlich wurde die Leiche der ermordeten Kommunistin 1919 aus dem Berliner Landwehrkanal gezogen. Marketingchef Glotz versteht die Welt nicht mehr: „Ich bin geschichtlich sehr bewandert“, vertraut er der AZ an, „aber daß die Frau ermordet wurde, wußte ich nicht“. Das „Leben an drei Flüssen“ hat halt auch seine Schattenseiten. Der Passauer Kabarettist Sigi Zimmerschied sieht das auch so: „Das Geschichtsbewußtsein ist hier halt nicht besonders ausgeprägt.“

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