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Thatcher will ihre Insel wiederhaben

■ Heftige Attacken gegen Nachfolger Major

London (dpa) – Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher hat wieder einmal zugeschlagen. In selbst für die „Eiserne Lady“ beispielloser Schärfe rechnet sie mit ihrem Nachfolger John Major ab. Der jetzige Premier regiere ohne Sinn und Verstand und gehe Schlüsselproblemen aus dem Weg, so Thatcher.

Im gleichen Atemzug fordert sie eine radikale Wende britischer Politik in der Europäischen Union entweder durch den Ausstieg oder durch die Blockade weiterer europäischer Integration. Dies sind nur Auszüge aus dem zweiten Teil ihrer Autobiographie, die gestern von der Sunday Times veröffentlicht wurden.

Major selber reagierte mit unverhohlenem Ärger auf die öffentliche Verunglimpfung seiner Regierungspolitik. Über Parteikreise ließ er nach britischer Art verlauten, er sei „nicht eben hocherfreut“. Seine Vorgängerin vergesse, daß sie bereits eine geteilte Partei und eine Rezession hinterlassen habe. Auch der frühere Europaminister Tristan Garel-Jones sagte, viele der Probleme, die Frau Thatcher jetzt in Brüssel sehe, habe sie selbst in der „Einheitlichen Europäischen Akte“ durch das Parlament geschleust.

In den Memoiren, die im Juni erscheinen sollen, verwirft die „Eiserne Lady“ Majors Behauptung, die Briten befänden sich „im Herzen Europas“. Sie verlangt eine drastische Korrektur der Europapolitik: wiedererlangte Souveränität des britischen Parlaments über EU-Organe durch eine Revision aller Verträge, die Großbritannien an Europa binden; eine Unabhängigkeitserklärung für das Pfund Sterling; eine Ablehnung des Unionsvertrags von Maastricht.

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