piwik no script img

EU gegen Importstopp

■ Bonn soll gegen Länder vorgehen

Brüssel (AFP) – Die Brüsseler EU-Kommission hat die Bundesregierung schriftlich aufgefordert, gegen den von mehreren Bundesländern verhängten Importstopp für britisches Rindfleisch vorzugehen. Wie ein Sprecher von EU-Agrarkommissar Franz Fischler gestern in Brüssel mitteilte, wurde der Bundesregierung eine Frist von einem Monat zur Antwort auf das Schreiben gegeben. Das Gesundheitsministerium in Bonn wollte zunächst keine Stellungnahme abgeben. Der Fall werde derzeit geprüft, teilte ein Sprecher mit.

Bayern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und das Saarland hatten Anfang Februar den Handel mit britischem Rindfleisch verboten, nachdem eine bundesweite Dringlichkeitsverordnung zum Schutz vor der Rinderkrankheit BSE ausgelaufen war. Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) hatte diesen Ländern „Aktionismus“ vorgeworfen.

Auch die EU-Kommmission teilt die Gesundheitsbedenken der Bundesländer nicht, die eine Übertragung des Rinderwahnsinns auf den Menschen für nicht ausgeschlossen halten. Das Einfuhrverbot wurde in Brüssel als illegal eingestuft. Sollten die Länder auf dem Importstopp beharren, droht der Bundesrepublik eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen