: Vertagung zum Siebten
■ Beschäftigte im Hamburger Einzelhandel warten weiter auf neue Tarife
Die Tarifverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel sind gestern erneut vertagt worden. Auch in der siebten Verhandlungsrunde gab es keine Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, auf welche Weise die längeren Ladenöffnungszeiten ab November für die Beschäftigten ausgeglichen werden sollen.
Die Geschäfte können nach der Gesetzesänderung vom 1. November an werktags bis 20 Uhr und Samstags bis 16 Uhr geöffnet bleiben. Die Gewerkschaften HBV und DAG fordern deshalb Zeitzuschläge für die Arbeit zu „unsozialen“ Zeiten – auch für Teilzeitkräfte, und die Möglichkeit einer generellen Befreiung von Spätarbeit. Gerade im Einzelhandel arbeiten viele Mütter von schulpflichtigen Kindern. Die Signale der Arbeitgeber in dieser Frage seien „noch viel zu undeutlich“, meinte die DAG. Man habe lediglich über attraktive Freizeitmodelle gesprochen.
Am 14. August werden die Tarifverhandlungen in Hamburg in eine weitere Runde gehen. Die DAG will den Arbeitskampf in Hamburger Einzelhandelsbetrieben bis dahin weiter aussetzen, die HBV ließ ihr Verhalten noch offen. Hauptstreitpunkt bei den Tarifverhandlungen im Einzelhandel sind die Neuregelungen für die verlängerten Ladenöffnungszeiten. Zudem fordern die Gewerkschaften fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber haben bisher 1,85 Prozent bei zwei „Null-Monaten“ angeboten. lno
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