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Steriler Cruise schießt „Bunte“ ab

Der bekennende Scientologe und pausbäckige Agentenmime Tom Cruise will der Illustrierten Bunte den Garaus machen: Sechzig Millionen Dollar Schadenersatz fordert er vom Burda- Blatt, weil er in der letzten Ausgabe „öffentlich als zeugungsunfähig verspottet“ wurde. Cruise, der mit der Schauspielerin Nicole Kidman verheiratet ist und zwei Adotivkinder hat, sagte, er sei über die „angebliche Sterilität“ nicht befragt worden.

Was sogar stimmt, denn Cruise hatte in dem Interview ganz von selbst ausgepackt: „Medizinisch ausgedrückt ist die Anzahl meiner Spermien gleich Null.“ Nun stellt sich die Frage, ob es in Hollywood mittlerweile möglich ist, ohne Sperma Kinder zu zeugen, oder ob die Bunte- Reporter schon wieder geschummelt haben. Erst letzte Woche war der Burda-Verlag zu einem Schmerzensgeld von 180.000 Mark verdonnert worden, weil er wild über das Liebesleben der monegassischen Prinzessin Caroline spekuliert hatte.

Im Falle Cruise wollten sich die Reporter offenbar vorher absichern: „Das Interview ist deshalb so lesenswert, weil Tom Cruise keine Lust hatte zu lügen“, stand kleingedruckt am Rand des Gesprächs – was ja nicht unbedingt heißt, daß die Reporter keine Lust dazu hatten.

Nun müssen wohl die Juristen klären, ob Tom Cruise mit seiner neuesten „Mission impossible“ erfolgreich ist oder ob die Bunte noch einmal davonkommt. Eine Chance hat das Blatt auf jeden Fall: In dem Interview sagte der hochbezahlte Schauspieler nämlich auch: „Ich zähle das Geld nicht mehr.“ Wir drücken dem Burda-Verlag die Daumen. Oliver Gehrs

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