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Wer kungelt da?

■ Bild weiß nicht Neues über Hafenstraße

Bürgermeister Voscheraus Intimus Christian Kersting, Lokalchef bei Bild-Hamburg, zog am Samstag vom Leder: Unter der Titelzeile „Senat kungelte mit Chaoten“ enthüllte er Skandalöses: Die Chaoten aus der Hafenstraße hätten heimlich die Genossenschafts-Mehrheit an den Häusern. Und „die Steuerzahler werden gemolken“, indem sie zunächst für die Sanierung der Häuser blechen und anschließend per Sozialhilfe überhöhte Mieten abdecken müßten.

Peinlich für Kersting, der aufzudecken behauptet, „wie der Senat die Bürgerschaft austrickste“: Die vermeintlichen Neuigkeiten sind ebenso altbekannt wie langweilig. Trocken konterte gestern die Stadtentwicklungsbehörde: „Die Bürgerschaft ist vor ihrem Beschluß über den Verkauf der Häuser lückenlos über alle Regelungen des Vertragswerks informiert worden.“ Noch weniger neu ist die Tatsache, daß Sozialhilfeempfänger die Miete vom Sozialamt bezahlt bekommen.

Denn was Kersting verschweigt: Staatliche Förderungsmodelle, wie jetzt in der Hafenstraße ausprobiert, sind viel billiger als der klassische soziale Wohnungsbau oder der staatliche Saga-Wohnungsbesitz. Die wahre Steuerzahler-Melkmaschine ist der soziale Wohnungsbau, in dem jeder Quadratmeter den Staat derzeit monatlich 20 – 25 Mark kostet.

Mit ihrer Netto-Kaltmiete von 5 Mark sind die Hafenstraßenhäuser auch trotz 9 Millionen Mark staatlicher Sanierungszuschüsse und leicht überdurchschnittlicher Verwaltungskosten (Grund: Gemeinschaftseinrichtungen) für den Staat ein günstiges Geschäft. fm

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