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US-Regierung kritisiert Erbakans Iranbesuch

■ Israel will bei Waffenverkäufen an die Türkei künftig zurückhaltender sein

Washington/Tel Aviv (AP/dpa) Die US-Regierung hat das iranisch-türkische Erdgasgeschäft als „falsches Signal“ verurteilt. Regierungssprecherin Glyn Davies räumte ein, es sei allerdings unklar, ob das Geschäft gegen das jüngste US-Sanktionsgesetz verstoße.

Davies sagte am Montag, Irans Bemühungen um Massenvernichtungswaffen bedrohten alle Nachbarn einschließlich der Türkei. Deshalb sei das Geschäft falsch und komme zur falschen Zeit. Ob es sich bei dem Vertragsabschluß um eine Abkehr von der bisherigen Orientierung der Türkei nach Westen handele, müsse erörtert werden. Sie glaube aber nicht, daß sich die tiefen Beziehungen zwischen den USA und der Türkei änderten. Das Abkommen sieht die Lieferung von iranischem Erdgas an die Türkei im Wert von insgesamt 20 Milliarden US-Dollar bis zum Jahre 2020 vor.

Unterdessen will Israel Konsequenzen aus der türkisch-iranischen Annäherung ziehen: Waffenverkäufe an die Türkei sollen eingeschränkt werden. „Früher wußten wir, daß die Türkei die Endstation der von uns verkauften Technologien und Waffensysteme ist. Jetzt steht ein ernsthaftes Fragezeichen hinter der ganzen Sache“, zitierte die Zeitung Jediot Achronot gestern einen hohen Beamten im israelischen Verteidigungsministerium.

Die Türkei hatte im August vergangenen Jahres einen Vertrag über die Modernisierung von 54 türkischen Phantom-Jets durch Israel abgeschlossen. Das Geschäft hatte einen Umfang von 650 Millionen US-Dollar. Weitere Projekte waren in der Planung. Die Zeitung berichtete, seit Bildung der islamistischen türkischen Regierung seien in Israel Zweifel an der Zusammenarbeit entstanden.

Mit Sorge blicken die israelische und die US-Regierung auch auf die neu belebten türkischen Kontakte in Richtung Irak. Gestern trafen in Bagdad der türkische Justizminister Sevket Kazan und Bildungsminister Mehmet Saglam mit dem irakischen Vizepräsidenten Taha Jassin Ramadan und Außenminister Muhammad Said al-Sahhaf zusammen. Saglam sagte, Ziel des Besuchs sei die Verbesserung der Handelsbeziehungen. Diese sollten wieder so lukrativ werden wie vor dem Golfkrieg.

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