: Aktion sauberes Berlin
■ Arbeitslosenjobs an der frischen Luft
Rund 1.000 zusätzliche ABM- Stellen stehen jetzt für Langzeitarbeitslose in Berlin bereit. Die Frauen und Männer werden jeweils für ein Jahr im Grünbereich beschäftigt, wie der Staatssekretär in der Senatsarbeitsverwaltung, Peter Haupt, gestern sagte. Grundlage sei eine neue Vereinbarung zwischen dem Senat und dem Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin/ Brandenburg.
Mit dem Programm wird nach Darstellung Haupts ein Beitrag für mehr Sauberkeit in der Stadt geleistet. Zugleich sei die Branche für An- und Ungelernte häufig die einzige Möglichkeit für eine Beschäftigung. Zusammen mit den rund 2.000 ABM-Stellen bei freien Trägern, Natur- und Grünflächenämtern erhöht sich deren Zahl im Landschaftsbau damit auf 3.000. Insgesamt gibt es derzeit in Berlin rund 22.000 ABM-Stellen.
Erstmals werden die einzelnen ABM-Projekte dabei nicht von freien Trägern, sondern von der privaten Wirtschaft durchgeführt, wie der Präsident des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg, Klaus Clausnitzer, betonte. Die kleinen und mittelständischen Betriebe des Verbandes übernehmen unter anderem die fachliche Anleitung und die Qualifizierung. Von dieser Verbindung erhofft sich Clausnitzer bessere Chancen für eine mögliche Übernahme der Betroffenen in den ersten Arbeitsmarkt. Die Lohnkosten werden von der Bundesanstalt für Arbeit getragen. Der Senat wendet pro Kopf 9.500 Mark auf.
Von dem Programm profitiert auch die Branche, die sich angesichts steigender Arbeitslosigkeit zunächst gegen das Vorhaben gesträubt hatte, wie Verbandschef Ingolf Schmoll einräumte. Zum einen erhielten die Firmen damit öffentliche Aufträge, die es sonst nicht gäbe. Außerdem könne mit der Betreuung der Projekte weiterer Personalabbau in den Betrieben zumindest beschränkt werden.
Ein weiteres Programm im Bereich der Sanierung von Parkwegen soll im Frühjahr auf den Weg gebracht werden, kündigte der Staatssekretär an. Denkbar sei damit ebenfalls die Schaffung von etwa 1.000 ABM-Stellen für Langzeitarbeitslose. Der Umfang des Programms hänge vor allem von der Finanzlage ab. Gegenwärtig sucht die Arbeitsverwaltung laut Haupt einen Geldgeber für das Arbeitsmaterial. dpa
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