: Izetbegović auf Wahlkampf im Ruhrpott
Berlin (taz/dpa) – Er kam ins Gelsenkirchener Parkstadion und hielt Wahlreden. Alija Izetbegović, bosnischer Präsident, auf Stippvisite. Seinen 20.000 Zuhörern und Zuhörerinnen rief er zu: „Für den Wiederaufbau wird jeder Mann, jede Frau, jedes Kind gebraucht.“ Zurück in die zerschossene Heimat sollen seine Landsleute kommen. Der Präsident erinnerte an das Abkommen von Dayton, in dem es heißt, jeder Flüchtling könne dorthin zurückkehren, wo er herkomme. Etwa 320.000 bosnische Kriegsflüchtlinge leben hier. Izetbegović dankte für deren Aufnahme. Und bemerkte, er könne sich in Bosnien eine Demokratie nach deutschem oder schweizerischem Vorbild vorstellen: „Wir wollen ein Land bauen, in dem alle Menschenrechte gewährt sind und die Gesetze eingehalten werden.“
Auf Samstag nachmittag hatte Izetbegović seinen Auftritt gelegt. Die Mission wurde als Sache eines „Privatmannes“ deklariert. Ausgerichtet hatte die Veranstaltung der bosnische Kulturverein, welcher der Regierungspartei SDA nahesteht. Die Teilnehmer kamen aus den Niederlanden und der gesamten Bundesrepublik; die Polizei zählte 54 Reisebusse. Die Wahlen in Bosnien werden am 14. September stattfinden. Die in Deutschland lebenden Flüchtlinge können ihre Stimme per Briefwahl abgeben. roga /Foto: AP
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