piwik no script img

■ GlosseKnopfdruck-Politik

Die Idee muß den Herren Ministern Rühe und Töpfer beim Schiffeversenken gekommen sein. Nachdem ihr geplanter festinstallierter Schutzwall rund um den Bendlerblock auf starke Kritik gestoßen war, sind sie nun mit dem Vorschlag eines versenkbaren Sicherheitszaunes aus der Tiefe der Bonner Hardthöhe aufgetaucht. Per Knopfdruck soll das Sicherheitsgatter um den Berliner Amtssitz des Bundesverteidigungsministeriums bei Bedarf hochgefahren werden. Juckt es den Verteidigungsminister im Finger, läßt er den Zaun wieder in der Versenkung verschwinden. Oder auch nicht.

Da man auch einen Streit um einen Zaun nicht vom Zaun brechen sollte, bietet sich eine viel bessere, weil definitive Lösung an. Per Knopfdruck wird nicht der Zaun sondern der Bendlerblock samt Minister hoch- oder runtergefahren. Ein einziger Knopfdruck würde schon völlig reichen. Wie ein Kreuz beim Schiffeversenken gilt: Versenkt ist versenkt. Barbara Bollwahn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen