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Auf Du und Du mit der beruflichen ReintegrationZurück in den Beruf

■ Rat für Schwerbehinderte und Betriebe

Rund 1.500 arbeitslose Schwerbehinderte sind in Bremen registriert. Damit möglichst viele von ihnen wieder in eine normale Beschäftigung zurückfinden können, organisiert das Berufsfortbildungswerk des DGB (bfw) schon seit 1992 spezielle einjährige Reintegrationsprogramme. Um auch Schwerbehinderten, die daran bisher nicht teilnehmen konnten, kompetente Beratung zu bieten und vor allem auch, um Unternehmen direkt zur Beschäftigung von Schwerbehinderten zu motivieren, hat das bfw jetzt ein zusätzliches Projekt gestartet. Das heißt „Sibs“ und bedeutet: „Sensibilisierungs-, Informations- und Beratungsservice“.

Hinter dem abschreckenden Namen verbirgt sich die sehr konkrete Arbeit von zwei Projektmitarbeiterinnen, die aus Mitteln der EU finanziert wird. Kostenlos informieren sie Schwerbehinderte über alle Förderungsmöglichkeiten, die sich ihnen für eine Rückkehr ins Berufsleben bieten. Praktische Hilfe gibt es für den komplizierten Umgang mit den dafür erforderlichen Anträgen und Ämtern. Und wer vor einem neuen Job erstmal eine Auffrischung der beruflichen Kenntnisse benötigt, der kann womöglich sogar innerhalb des bfw das erforderliche Praktikum machen.

Betriebe interessieren sich normalerweise nicht von sich aus für die Beschäftigung von Schwerbehinderten. Zwar sind Unternehmen mit mehr als 16 Beschäftigten eigentlich dazu verpflichtet, doch mit einer „Fehlbelegungsabgabe“ in Höhe von 200 Mark im Monat können sie sich freikaufen. Fast alle machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Damit sich das langsam ändert, sollen Betriebe gezielt angesprochen und beraten werden.

Immerhin 208 Schwerbehinderte hat das bfw seit 1992 auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben vorbereitet, 67 davon konnten tatsächlich in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Das ist im Vergleich mit anderen Arbeitsförderungs-Maßnamen eine sehr hohe Erfolgsquote.

„Das liegt daran, daß die Schwerbehinderten, die wir kennengelernt haben, im Vergleich zu anderen Arbeitslosen sehr motiviert sind“, sagt die Geschäftsführerin der Fitness-Studios „Club Sportif“, die bereits seit Jahren mit dem bfw kooperiert.

Außerdem wird die Beschäftigung Schwerbehinderter in den ersten drei Jahren mit bis zu 60 Prozent bezuschußt. Welche Vorteile ein Unternehmen aus dieser Hilfe ziehen kann – auch darüber geben die BeraterInnen des bfw Auskunft. Ase

„Sibs“ ist zu erreichen über das bfw, Bezirk Unterweser, Beim Sattelhof 14, 28309 Bremen,

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