■ Berliner Telegramm: Senat: Keine Bevorzugung der Bankgesellschaft
Der Senat wies gestern Vorwürfe zurück, er habe die Bankgesellschaft Berlin bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gegenüber Konkurrenzfirmen bevorzugt. Die Banktochter BB-Data Systemhaus habe das billigste Angebot für die computermäßige Vernetzung der öffentlichen Bibliotheken gemacht, erklärte Kulturstaatssekretär Erich Thies (CDU) im Abgeordnetenhaus-Ausschuß für Kommunikationstechnologie. MitarbeiterInnen der Kulturverwaltung hätten das Preisangebot eines Mitbewerbers nicht verfälscht und zugunsten BB-Datas künstlich verteuert. Die Konkurrenzfirma Dynix beklagt, durch derartige Manipulationen den Auftrag nicht bekommen zu haben. Innensenator Schönbohm räumte während der Ausschußsitzung allerdings ein, daß in einem anderen Fall BB-Data einen Exklusivtermin bei Innenstaatssekretär Eike Lancelle und Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Branoner bekam. Das Gespräch fand im August statt, während eine öffentliche Ausschreibung für die Privatisierung des Berliner Glasfasernetzes lief. Daran hatten sich sowohl BB-Data als auch andere Unternehmen beteiligt. Der Termin mit BB-Data sei bereits im Mai verabredet worden und hätte der Firma keine Vorteile im laufenden Verfahren verschafft, so Schönbohm. koch
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