US-Republikaner feiern „Sieg für amerikanische Familien“

■ Kongreß stimmt gegen Homo-Ehen und Antidiskriminierungsgesetz für Schwule und Lesben

Washington (AP/AFP/dpa) – In den USA hat nach dem US-Repräsentantenhaus jetzt auch der Senat ein Gesetz verabschiedet, das die Ehe zwischen Homosexuellen verbietet. Der von Republikanern eingebrachte Entwurf wurde mit 85 gegen 14 Stimmen angenommen, also mit großer Mehrheit. Eine Vorlage, mit der die Diskriminierung Homosexueller am Arbeitsplatz bekämpft werden sollte, wurde dagegen mit 50 zu 49 Stimmen knapp abgelehnt. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Trent Lott, nannte das Heiratsverbot für Homosexuelle einen „Sieg für amerikanische Familien“.

Während einer Wahlkampftour in Kansas City sagte Präsident Bill Clinton, er werde das von den Republikanern vorangetriebene Gesetz unterschreiben. Gleichzeitig bedauerte er das Scheitern des Gesetzes gegen Diskriminierungen im Berufsleben, das von dem demokratischen Senator Edward Kennedy eingebracht worden war. Das Votum des Senats „dürfe nun in keiner Weise zur Diskriminierung oder gar Verfolgung“ von Homosexuellen am Arbeitsplatz führen, sagte Clinton.

US-amerikanische Homosexuellen-Organisationen reagierten enttäuscht. „Das ist ein Akt der Feindschaft“, sagte Matt Coles, Projektleiter der Amerikanischen Bürgerrechtsunion (ACLU) zum Senatsvotum. Homosexuellen-Organisationen kündigten an, eine geänderte Vorlage noch einmal in den Kongreß einzubringen.

Konservative Gruppen begrüßten das Senatsvotum als ihren Sieg. „Es zeigt, daß sich die politische Debatte kurz vor der wichtigen Präsidentschaftswahl in unsere Richtung bewegt“, sagte Ralph Reed von der Christlichen Koalition. In Honolulu (US-Bundesstaat Hawaii) begann unterdessen am Dienstag vor einem Gericht ein Wiederaufnahmeverfahren für mehrere Homosexuellenpaare, denen der Trauschein verweigert worden war.