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Kein „Mädchenghetto“

■ In Dulsberg entsteht eine Mädchenarena

Platz für Mädchen! Ein Treffpunkt, Sport- und Pausenplatz für Mädchen soll im Stadtteil Dulsberg entstehen. „Das Senatsamt für die Gleichstellung“ finanziert die „Mädchenarena“, „um bei der Vergabe der Gelder für öffentliche Plätze Chancengleichheit herzustellen“, sagte Frauensenatorin Christina Weiss (parteilos) gestern beim rituellen ersten Spatenstich für das Modellprojekt.

Beim Bau von traditionellen Spielplätzen habe man bisher Jungen und ihr Spielverhalten im Blick gehabt, meinte die Senatorin. Der weibliche Anteil bei den über 12jährigen auf Spielplätzen betrage nur 19 Prozent. Mädchen hätten kein Interesse, auf weiträumigen Flächen zu bolzen, sie bevorzugten Nischen und geschützte Ecken.

Die Idee zur Arena lieferte die Hamburger Sportjugend, die sich zusammen mit anderen Verbänden im dichtbesiedelten Dulsberg das Projekt „Bewegungsräume“ ausgedacht hatte. Die rund 3500 Quadratmeter große „Mädchenarena“ als Teil eines auch nachmittags zugänglichen Schulhofs am Alten Teichweg ist als baumgeschützte, forumartige Anlage mit Rasenstufen, Wiese, einem Beach- und Volleyballfeld gedacht. Vorgesehen ist eine Öffnung der Arena zum Ballspielplatz der Jungen, um kein „Mädchenghetto“ zu schaffen. Die Mädchen könnten so auch Kontakt zu den Jungs aufnehmen, erklärte Weiss. Der generelle Rückzug der Mädchen von öffentlichen Plätzen ist nach ihren Worten „deshalb problematisch, weil er Erfahrungen verhindert, die ihnen als erwachsene Frauen fehlen“. lno

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