: Gegen Lehrer-Noten
■ SPD will Schulräte nicht entmachten
Hannover. Erstmals in diesem Schuljahr sollen Lehrer in Niedersachsen ihre Noten von ihren Schulleiter erhalten. Bislang war dies Aufgabe der Schulräte. Aus Sicht des SPD-Gremiums, das der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Eckhart Fasold, leitet, wird diese Regelungen für Konflikte sorgen. Den eingeschränkten Aufgabenbereich eines Schulleiters rechtfertigen die SPD-Schulpolitiker folgendermaßen: „Der Schulleiter ist nur eingeschränkt Vorgesetzter; insbesondere beurteilt er keine Lehrkräfte – ein wichtiger Eckstein, denn so wurden daraus entstehende Konflikte, Rangeleien und Neid im Kollegium einer Schule vermieden.“
Schulexperten der SPD lehnen die Übertragung der Beurteilung von Lehrern auf Schulleiter ab. Kultusminister Rolf Wernstedt (SPD) opfere ohne Not bewährte demokratische Schulstrukturen, kritisierte der SPD-Landesfachausschuß für Schule und Berufsbildung. Es sei zu befürchten, daß die Schulen sich durch die neuen Beurteilungsrechte „dauerhaft negativ“ veränderten.
Wernstedt selbst hatte bereits vor drei Wochen eingeräumt, durch die neue Regelung sei große Unruhe ausgelöst worden. Der Minister will mit der Neuerung die Schulen selbständiger machen. dpa
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