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Angriff von Rebellen auf Flüchtlingslager in Zaire

■ 20.000 Hutu sind auf der Flucht

Nairobi/Berlin (dpa/taz) – Rund 20.000 Hutu-Flüchtlinge aus Ruanda und Burundi sind am Sonntag aus dem Flüchtlingslager Runinga in Ostzaire geflohen. Ihr Camp war in der Nacht zuvor beschossen worden. Nach Angaben des UN- Flüchtlingswerks sollen dabei vier Menschen ums Leben gekommen und sechs weitere verletzt worden sein. Die Hutu-Flüchtlinge aus Ruanda sind in zwei nördlich gelegene Lager geflohen.

Der Angriff wird einer zairischen Tutsi-Guerilla-Gruppe der Banyamulenge zugerechnet. Die Banyamulenge, die seit über 200 Jahren im Hochland des Südkivu leben, liegen seit Jahrzehnten in Konflikt mit den Behörden. Seit dem ruandischen Genozid 1994 mit 1,5 Millionen ruandischen Hutu-Flüchtlingen in Ostzaire ist die Situation für Tutsi in der Region zusätzlich kompliziert geworden.

Lokale Menschenrechtsgruppen werfen den zairischen Behörden und der notorisch disziplinlosen zairischen Armee vor, gemeinsame Sache mit ruandischen Hutu- Milizen zu machen, um Tutsi- Gruppen wie die Banyamulenge aus Zaire zu vertreiben. Eine Aufforderung der zairischen Behörden an 400.000 Banyamulenge, das Land bis heute zu verlassen, wurde zwar zurückgezogen, hat aber dazu geführt, den Konflikt nochmals zu verschärfen.

Erst letzte Woche sollen die Rebellen ein Krankenhaus überfallen haben. Die zairische Armee hat dagegen in den vergangenen Wochen Ortschaften der Banyamulenge geplündert und offenbar auch angezündet. ds

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