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Ende einer Kreuzfahrt

■ Konkurs bei Transmarin-Seereisen/ Rund 60 MitarbeiterInnen sind entlassen

Bei Transmarin-Seereisen am Wall klärt die letzte verbliebene Mitarbeiterin AnruferInnen lediglich noch darüber auf, daß sie ihre Reisen woanders buchen müssen. In der Geschäftsführung vermeldet ein Anrufbeantworter, daß die „Zentrale geschlossen“ sei. Am 23. Oktober mußte Transmarin Reisen Konkurs anmelden. Die Zentrale in Bremen und bundesweit 15 Filialen sind davon betroffen; 60 MitarbeiterInnen wurden entlassen. Im vergangenen Jahr hatte Transmarin eigens die Tochterfirma Aquamarin gegründet, doch die Aquamarins Flaggschiff, das Kreuzfahrtschiff MS Astor, lief unrentabel, verlautete bei Transmarin. Die Astor, die zur Zeit in der Werft liegt, wird ab April '97 von Transocean Tours vermarktet (die taz berichtete). Jedoch seien auch Billig-Kreuzfahrten, die Transmarin im Programm hatte, nicht genügend gebucht worden. Die empfindliche Rezession im Kreuzfahrt-Segment betreffe aber auch andere Veranstalter, heißt es bei Transmarin.

„Geld verdient“ werde allerdings mit Kreuzfahrten immer noch, wie Hapag-Lloyd-Sprecher Peter Grell betont. Er sei „hoffnungsfroh“ für die Zukunft, wenn Preis, Konzeption und Qualität stimmten. Und: Potentielle Kunden seien „genug da“, bloß dürfe es nicht zuviele Anbieter geben. Bei Transmarin sieht man den Grund für die derzeitige „düstere“ Situation in der Branche im Sparverhalten der Konsumenten. Bezweifelt wird, daß die Bremer Transmarin-MitarbeiterInnen bei Transocean unterkommen. „Die haben selbst genug Leute“, glaubt ein freigesetzter Mitarbeiter, der ungenannt bleiben will. Mu

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