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Bündnis gegen Obdachlosigkeit

■ Patriotische Gesellschaft steigt bei Hinz & Kunzt ein

Einen neuen und neben dem Diakonischen Werk zweiten Gesellschafter hatte das Straßenmagazin Hinz & Kunzt angekündigt; gestern während einer Pressekonferenz ist „die Spannung der Aufklärung gewichen“, meinte Diakoniechef Stephan Reimers – im Wortsinn. Die Patriotische Gesellschaft hat ihren Ursprung im von dieser Geistesbewegung geprägten 18. Jahrhundert. Ab Januar wird sie das Projekt offiziell und finanziell fördern.

Nicht aus materiellen Gründen sei die „älteste Bürgerinitiative Hamburgs“ dazu eingeladen worden, so Reimers. Die Zeitung sei wirtschaftlich stabil. Vorrangiges Ziel sei es, ein stärkeres Bündnis gegen Obdachlosigkeit und die Verdrängung von Armut zu bilden. Das Zusammentreffen mit der aktuellen Diskussion um die „Unwirtlichkeit der Städte“ sei zufällig, mache aber die Notwendigkeit eines starken Engagements deutlich.

Hinz & Kunzt sei weit davon entfernt, überflüssig zu werden, bedauert Geschäftsführerin Doris Tito. Immerhin seien aber durch das seit drei Jahren bestehende Projekt ein verändertes Bewußtsein und größere Solidarität für die Probleme obdachloser Menschen entstanden. Das anfängliche Ziel, für alle Verkäufer eine Durchgangsstation in die Normalität zu sein, wurde nicht erreicht. Der Erfolg des Projekts müsse vielmehr mit individuellen Maßstäben gemessen werden, meint Tito. Und für viele drogen- oder alkoholabhängige Verkäufer sei es ein riesiger Erfolg, regelmäßig das Magazin unter die Leute zu bringen. win

Seinen dritten Geburtstag feiert Hinz & Kunzt gemeinsam mit der zwei Jahre alten Hamburger Tafel und dem gerade ein Jahr alten Spendenparlament. Für die Party am 6. November in der Fabrik kündigen die Geburtstagskinder „ein Programm, so prächtig wie der Anlaß“ an.

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