■ Zukunftsvisionen (6. und Schluß): Mehr Arbeit
Widersprüchliche Folgen der Globalisierung konstatiert Christa Wichterich, Entwicklungsexpertin und Autorin, für die Frauen. Die Arbeit feminisiert sich weltweit im doppelten Sinne: Durch den dramatischen Sozialabbau in vielen Ländern bekommen die Frauen wieder die Verantwortung für das Soziale zugeschoben, ihre unbezahlte Arbeit steigt. Auf der anderen Seite steigt aber auch ihr Anteil in der bezahlten Erwerbsarbeit. Auch wenn ihr Gehalt noch so klein ist, garantiert es ihnen in vielen Ländern ein Minimum an neugewonnener Unabhängigkeit.
Noch ein paar Hinweise: Das Eingangsreferat auf dem Feministischen Wirtschaftskongreß der Bündnisgrünen am 8./9.November in Nürnberg wird ebenfalls Christa Wichterich halten. Ihr Thema: „Frauen auf dem globalen Erwerbsarbeitsmarkt“. Zeitgleich findet in Hamburg ein Kongreß der Frauenanstiftung zum Thema „Globale Gerechtigkeit und feministische Debatte zur Krise des Sozialstaats“ statt. Und ein Literaturtip: Die bisher erste und einzige Bibliographie über „Frauenbewegungen international“, herausgegeben von Ilse Lenz und Anja Szyppulski, ist vor kurzem erschienen.
Mit diesem Gespräch ist unsere Serie „Zukunftsvisionen“ beendet. Die Folgen erschienen am 4.9. (Gespräch mit Elmar Altvater und Birgit Mahnkopf über die globalisierte Ökonomie), am 11.9. (Rolf Kreibich über die ökologische Überlebensfähigkeit der Menschheit), am 25.9. (Ingrid Kurz-Scherf über die Zukunft des patriarchalen Sozialstaats), am 9.10. (Ellis Huber über das neue Gesundheitssystem) und am 23.10. (Astrid Albrecht-Heide über die Dominanzkultur des weißen Mannes).
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