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Des Volkes Empfinden

■ Neue Partei will zurück ins „3. Reich“

Ein bißchen Zwangsarbeit, eine Prise Populismus und eine große Portion Rassismus: Aus diesem Stoff sind die Träume der „Demokratischen Bürgerpartei“. Rund zwei Dutzend Interessenten waren am 9. November zur Gründung der Partei in das Stationsgebäude am Rübenkamp gekommen, um dem Mann zu lauschen, der „weiß, was das deutsche Volk will“.

Volkes Stimme hat der Geldgeber und Parteivorsitzende, Josef Kröger, an den Stammtischen seiner Kneipe vernommen und zum Grundlagentext „Die deutsche Volkspartei“ zusammengestückelt. Zusammen mit seinen Stellvertretern, Lehrer Wolfgang Platte und Bankkaufmann Eberhard Gowitzke, will Kröger seine Vision eines „lebens- und liebenswerten Landes“ verwirklichen, mit Tochter Nordis und dem Hafenarbeiter Hans-Martin Druschowitzsch als Beisitzer.

Das heißt: Allgemeine Arbeitspflicht und ein Arbeitsaufsichtsamt mit „absoluter Kontrolle über die arbeitsfähige Bevölkerung“, inklusive Lohnkürzung bei Leistungsschwäche. AusländerInnen sind nur zeitlich begrenzt als Gastarbeiter einzusetzen, schließlich sei es „absolut natürlich, daß sich ein Volk gegen Überfremdung wehrt“. Außerdem will Kröger den „Landrückkauf in unseren früheren Ostgebieten“. Klar ist für ihn, daß „Deutschland nicht länger von den Juden als Melkkuh mißbraucht“ werden dürfe.

Er will die Todesstrafe einführen, den Rechtsstaat abschaffen und sexuelle Triebtäter zwangskastrieren. Gerichtsverhandlungen seien „nur bei Indizienprozessen notwendig“, und wenn sich „kriminelle Elemente aus dem Ostblock hier benehmen wie die Schweine, werden sie von uns wesentlich schlimmer behandelt als diese Tiere“.

„Die Jugend ist das größte Kapital eines Volkes“, weiß Kröger und will nach dem Vorbild des „Dritten Reiches“ eine „Generation von jungen, starken und geistig gesunden Menschen“ heranzüchten, mit „morgendlichen Waldläufen“ und „gesundem Frühstück“ statt „Me-thadon und sauberer Spritzen“ für drogensüchtige Jugendliche.

In den nächsten zwei Wochen will Kröger die „Demokratische Bürgerpartei“ als Bundespartei etablieren, um dann von der Parteizentrale am Rödingsmarkt 26 aus „bei der nächsten Bundestagswahl mindestens 30 Prozent der Stimmen zu erhalten“. Sonia Shinde

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