: Gurke des Tages
In Bremen ist ein Streit darüber ausgebrochen, ob der Name „Jesus Christus“ aus der Satzung eines evangelischen Frauenverbandes gestrichen werden darf. Ein Kirchengericht hatte gestern darüber zu befinden, ob die Klage dreier Gemeinden gegen diese Streichung zulässig ist. Der Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe begründete die Streichung damit, daß „im Namen eines falsch verstandenen ,Christus‘ autoritäre Herrschaft legitimiert, Leid über ganze Völker gebracht und insbesondere Frauen benachteiligt und unterdrückt wurden“. Beklagt ist nun allerdings nicht der Frauenverband, sondern der Kirchenausschuß der Landeskirche, der die Änderung genehmigt hatte. Die Kritiker bezeichnen die Streichung von „Jesus Christus“ als Affront. Die Vorsitzende des Landesverbands begründete die Neuformulierung damit, den „Glaubensgrund für Frauen“ neu und besser auszudrücken. Statt der alten Formulierung „...Diese Aufgaben gründen sich im biblischen Zeugnis von der Liebe Gottes in Jesus Christus...“ heißt es nun „...Die Frauenhilfe bezieht sich in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf die befreiende Liebe Gottes, wie die Bibel sie bezeugt...“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen