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Gurke des Tages

In Bremen ist ein Streit darüber ausgebrochen, ob der Name „Jesus Christus“ aus der Satzung eines evangelischen Frauenverbandes gestrichen werden darf. Ein Kirchengericht hatte gestern darüber zu befinden, ob die Klage dreier Gemeinden gegen diese Streichung zulässig ist. Der Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe begründete die Streichung damit, daß „im Namen eines falsch verstandenen ,Christus‘ autoritäre Herrschaft legitimiert, Leid über ganze Völker gebracht und insbesondere Frauen benachteiligt und unterdrückt wurden“. Beklagt ist nun allerdings nicht der Frauenverband, sondern der Kirchenausschuß der Landeskirche, der die Änderung genehmigt hatte. Die Kritiker bezeichnen die Streichung von „Jesus Christus“ als Affront. Die Vorsitzende des Landesverbands begründete die Neuformulierung damit, den „Glaubensgrund für Frauen“ neu und besser auszudrücken. Statt der alten Formulierung „...Diese Aufgaben gründen sich im biblischen Zeugnis von der Liebe Gottes in Jesus Christus...“ heißt es nun „...Die Frauenhilfe bezieht sich in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf die befreiende Liebe Gottes, wie die Bibel sie bezeugt...“.

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