: Staatsbürger in Uniform
Das Konzept der „Inneren Führung“ wurde 1955 bei Gründung der Bundeswehr umgesetzt, um politischen Widerstand gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik abzubauen. Einer der Väter dieser Idee eines demokratischen Militärs, General Ulrich de Maizière, skizziert das Spannungsfeld, innerhalb dessen das Prinzip entwickelt wurde: „Demokratie ist Aufteilung der Macht und gegenseitige Kontrolle. Militär ist Zusammenfassung von Macht und hierarchische Ordnung. Es galt also, anscheinend Unvereinbares zusammenzuführen, wenn es darum ging, eine Wehrpflichtarmee in einer parlamentarischen Demokratie zu verwirklichen.“ Gefordert war einerseits die Integration der Armee in die staatliche Ordnung, so daß das Primat der Politik über das Militär gewährleistet blieb. Das sollte u.a. durch eine uneingeschränkte parlamentarische Kontrolle der Streitkräfte erreicht werden. Andererseits galt es, die innere Ordnung der Streitkräfte so auszugestalten, daß die Vorgaben des Grundgesetzes gültig blieben: Soldaten sollten „Staatsbürger in Uniform“ sein. Zur Inneren Führung gehören im einzelnen Menschenführung, Fürsorge und Betreuung, politische Bildung sowie Wehrrecht und soldatische Ordnung. bg
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen