: Bahn plant Turmhaus am Stutti
■ Bernd Albers gewinnt den Bauwettbewerb Stuttgarter Platz/Bahnhof Charlotten- burg. Neben dem Hochhaus sind Arkaden geplant. Bezirk ist mit Entwurf zufrieden
Die geplanten Hochhäuser am Bahnhof Zoo erhalten Konkurrenz. Am Stuttgarter Platz will die Deutsche Bahn AG einen 15geschossigen Turm bauen. Nach dem Entwurf des Berliner Architekten Bernd Albers ist vorgesehen, das Hochhaus direkt am Bahnhof Charlottenburg zu errichten. Albers ging gestern als Sieger aus einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb hervor, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gemeinsam mit der Bahn AG und dem Bezirk ausgelobt hatte. An dem Rennen für die Umgestaltung des zerfledderten Areals hatten 39 Büros teilgenommen. Der zweite Preis ging an das Team Tophoff/Hemprich, den dritten Rang belegten die Architekten Müller/Reimann.
Nach dem Albers-Entwurf ist geplant, das gestaffelte Hochhaus über dem jetzigen Eingangsgebäude des Regionalbahnhofs zu realisieren. In dem Doppelkasten sollen ein Hotel sowie Büros untergebracht werden. Der Eingang zum Bahnhof wird – wie bisher – unter dem Turm hindurchgeführt. Zugleich sieht die Planung entlang des Bahnviadukts zwei lange Ladenzeilen unter Arkaden vor, die westlich und östlich der Wilmersdorfer Straße errichtet werden.
Hinzu kommen zwei neue Zugänge für die zusammengelegten S- und U-Bahnhöfe „Wilmersdorfer Straße“ und ein Eingangsgebäude für den Regionalbahnhof auf der Südseite der Bahntrasse. Die derzeitigen Parkplätze sollen zu einer Freifläche mit Bäumen und einem Wasserbecken umgestaltet werden. Für die PKWs ist eine Tiefgarage geplant.
Der Siegerentwurf zeichnet sich nach Ansicht der Jury vor allem dadurch aus, daß er die zergliederte Fläche des Stuttgarter Platzes „zu einem Raum zusammenfaßt“. Außerdem sei die Bebauung des Bahndamms mit Arkaden „aus der Thematik der S-Bahn-Bögen entwickelt“. Das Turmhaus, so der Juryvorsitzende Manfred Ortner, bilde ein „städtisches Merkzeichen“, das dem Platz neue Identität verleihe. Die Jury forderte, den Entwurf auf eine weitere Verdichtung zu prüfen und die Tiefgarageneinfahrt zu überarbeiten.
Zufrieden zeigte sich auch Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé. Die Planung mache aus dem unwirtlichen Raum „endlich einen Platz“. Außerdem bleibe der Park südlich der Bahntrasse weitgehend erhalten. Eine mögliche Diskussion über die Bauhöhe wollte Profé dennoch nicht ausschließen. Ein Termin für den Baustart ist noch nicht anberaumt. Die Bahn AG will bis zum Frühjahr Gespräche mit potentiellen Investoren führen, sagte Bahn-Bauleiter Siegfried Tenner. Die Fertigstellung sei im Jahr 2000 geplant. Rolf Lautenschläger
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen