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Stöpsel für Ozonloch

■ Ein bißchen mehr Geld für den internationalen FCKW-Ausstieg

San José (epd) – Die Konferenz über den Schutz der Ozonschicht der Erde in der costaricanischen Hauptstadt San José ist vorgestern abend mit einem Kompromiß zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern zu Ende gegangen. Die rund 160 Vertragsstaaten des Montrealer Protokolls zum Schutz der Ozonschicht einigten sich nach mühsamen Verhandlungen darauf, den multilateralen Ozon-Fonds für die nächsten drei Jahre mit 540 Millionen US-Dollar auszustatten. Das sind 85 Millionen Dollar mehr als im Zeitraum 1994 bis 1996.

Die Entwicklungsländer hatten 800 Millionen Dollar gefordert, während Frankreich, die USA, Japan und Kanada ursprünglich 510 Millionen als absolute Obergrenze genannt hatten. Der seit 1991 bestehende Fonds unterstützt vor allem Entwicklungsländer beim Ausstieg aus ozonschädigenden Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Methylbromid. Finanziert werden die Umstellung von Industrieanlagen, Technologietransfers sowie die Vernichtung und Endlagerung ozongefährdender Stoffe.

Der Generalsekretär der Genfer Weltorganisation für Meteorologie, Godwin Obasi, warnte vor dem weiteren Ozonabbau über dem Südpol. Das Ozonloch über der Antarktis habe Ende September und Anfang Oktober mit 22 Millionen Quadratkilometern die doppelte Größe Europas überschritten.

Umweltschützer bedauerten den tagelangen Streit um Geld in San José. Wichtige Themen, wie ein endgültiges Verbot des Pflanzenschutzmittels Methylbromid, seien auf dem dreitägigen Treffen nicht diskutiert worden, hieß es. Das Mittel wird vor allem in Kaffee- und Bananenplantagen eingesetzt. Die umweltpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Bundestag, Michaele Hustedt, sprach von „Geiz“, der von einer eklatanten Kurzsichtigkeit zeuge. Die Folgekosten würden die heute aufzuwendenden Mittel um ein vielfaches überschreiten.

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