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Weltweites Gedenken der Aidsopfer

In vielen Ländern der Erde gab es gestern Trauerzüge, Benefiz-Veranstaltungen und Aufklärungsaktionen zum Welt-Aids-Tag. In Berlin beteiligten sich am Samstag etwa 1.000 Menschen an einem Trauermarsch durch die Innenstadt, um der inzwischen 2.500 Berliner Aidstoten zu gedenken (Foto). Überall in der Stadt verteilten gestern Politiker rote Schleifen und sammelten Spenden. Am Abend fand in der Komischen Oper eine Benefizgala statt. Bei der von den Kessler-Zwillingen moderierten Veranstaltung unter dem Motto „Tanz gegen Aids“ traten Berliner Schauspieler und Tänzer auf.

Bundesweit hatte die Deutsche Aids-Hilfe über 100 Veranstaltungen organisiert. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leben in Deutschland derzeit etwa 50.000 HIV-infizierte Menschen, jährlich stecken sich etwa 3.000 neu an.

In Thailand, wo bereits jeder 75. Einwohner HIV-positiv ist, verteilten Tankstellenbesitzer drei Millionen Kondome mit der Aufschrift: „Nehmen Sie sich vor Aids in acht, wenn Sie Verlangen spüren.“ In der philippinischen Hauptstadt Manila nahmen Politiker, Anti-Aids-Aktivisten und Aidskranke am ersten „Nationalen Aids-Marsch“ teil. Frauenorganisationen in Papua- Neuguinea verlangten die Abschaffung des männlichen Rechts auf Polygamie. Die Regierung von Bahrain kündigte an, in den Schulen täglich eine Stunde für die Aids- Aufklärung aufzuwenden.

In Bonn kritisierten Aids-Organisationen das Motto „Eine Welt — Eine Hoffnung“. Die Chance der Aidskranken, am medizinischen und sozialen Fortschritt teilzuhaben, seien weltweit eben nicht gleich verteilt. Rund 90 Prozent aller Aidskranken lebten in Entwicklungsländern, davon zwei Drittel südlich der Sahara. Der Münchner Aidsexperte Hans Jäger sagte im Mitteldeutschen Rundfunk, es habe bisher „kein Jahr gegeben, in dem der therapeutische Fortschritt so groß war wie 1996“. Foto: Max Lautenschläger

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