Arbeitslose sollen verzichten

■ Nach Pleite der DST stehen mehr als 200 Leute auf der Straße

Mehr als 200 der ehemals 350 Bremer DST-MitarbeiterInnen gehen ab heute stempeln. Nach dem Konkurs des Elektronikunternehmens und dem Scheitern einer Beschäftigungsgesellschaft bleibt für sie nur der Gang zum Arbeitsamt. 110 MitarbeiterInnen sollen noch laufende Aufträge abarbeiten, sagte Konkursverwalter Jobst Wellensiek gestern bei einer Betriebsversammlung im Osterholzer Werk. 50 Leute hätten die Chance, daß ihre Arbeitsplätze durch eine Teilübernahme der Fertigung gerettet werden könnten.

Betriebsrat und IG Metall raten den „Freigesetzten“, auf ihre auch im Konkurs weiter für drei Monate wirksamen Lohn- und Gehaltsansprüche zu verzichten. Nur dadurch sei es möglich, die restlichen Arbeitsplätze in Bremen zu erhalten, so der Betriebsrat.

Die Arbeitslosen würden durch einen Verzicht „materiell nicht schlechter gestellt“, sagte Peter Stutz von der IG Metall. Denn aus der spärlichen Konkursmasse hätten sie sowieso nichts zu erwarten. Ansprüche gefährdeten aber mögliche Übernahmen, auch von in Kiel angesiedelten Unternehmens- teilen. Den Verzicht der überzähligen Belegschaften auf ihre Ansprüche haben Wellensiek und der Gewerkschaftsanwalt Jörg Stein bereits im Konkursverfahren des Vulkan empfohlen. jof