piwik no script img

Altenwerder-Demo: Wirtschaftssenator spart sich Antworten

„Altenwerder bleibt“, „Hände weg“, „Keine Container“: Rund 200 Menschen haben gestern nachmittag in der Innenstadt gegen den Ausbau des Hafens und die Zerstörung von Natur- und Lebensraum auf der Elbinsel Altenwerder demonstriert. Mit Transparenten und Sprechchören zogen sie vom Gerhart-Hauptmann-Platz bis zur Wirtschaftsbehörde.

Doch Senator Erhard Rittershaus (parteilos) ließ sich weder im Rahmen seiner neuen Tropenholzfenster noch unten auf der Straße blicken. Somit blieb es ihm erspart, Antworten auf quälende Fragen wie nach der immer noch in den Sternen stehenden Finanzierung des ökologisch wie ökonomisch irrsinnigen Milliardenprojekts geben zu müssen. Erklären zu müssen, weshalb trotzdem bereits Hunderte von Bäumen und Sträuchern gerodet wurden und der Talraum der Alten Süderelbe mittlerweile einem Spülfeld gleicht. Sich rechtfertigen zu müssen, weshalb er vor wenigen Wochen – und ausgerechnet zur Winterzeit – eine städtische Flüchtlingsunterkunft in Altenwerder abreißen ließ, ohne daß die Fläche dringend benötigt würde. Die letzten BewohnerInnen Altenwerders und Hafenerweiterungsgegner sind trotzdem optimistisch: Der Oberverwaltungsgerichtsbeschluß,der dem Hafenausbau am 23. September grünes Licht gab, sei noch kein Urteil im Hauptsacheverfahren, erinnert der Altenwerder-Anwalt Martin Hack. Und gerade deswegen findet Herbert Nix vom Förderkreis Rettet die Elbe es eine „Sauerei, daß die Wirtschaftsbehörde so tut, als wäre schon alles entschieden“.

hh/ Foto: Markus Scholz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen