: Dubiose Geschäftspraktiken
■ Chef von Ferien-Time-Sharing-Gesellschaft „Viva“ verhaftet
Gegen den Geschäftsführer der Hamburger Ferien-Club-Timesharing-Gesellschaft Viva ist Haftbefehl wegen des Verdachts vorsätzlichen Betruges erlassen worden. Der 38jährige wurde am Donnerstag in den Viva-Geschäftsräumen im Zürichhaus festgenommen. Eine Auswertung des bei einer Durchsuchung der Firma Mitte November sichergestellten Materials hatte zu der Festnahme geführt.
Bereits im April hatte die taz hamburg über genau die dubiosen Geschäftspraktiken des Unternehmens berichtet, die jetzt zur Verhaftung führten: Für die 50jährigen Nutzungsrechte einer Ferienwohnung im Schwarzwald-Domizil Todtmooser Hof knöpften die Firmen Viva und Century ihren KundInnen mehrere zehntausend Mark ab. Ihren Anteil an der Ferienanlage sollten diese angeblich vor allem als Tauschobjekt nutzen können, um in anderen Objekten weltweit Urlaub machen zu können.
Den InteressentInnen wurde allerdings verschwiegen, daß weite Teile des Todtmooser Hofs von der Firma Resort Codominiums International (RCI), die den globalen Austausch von Urlaubsquartieren organisiert, bereits im April 1995 für den Tausch gesperrt worden waren. Der endgültige Ausschluß war für Ende dieses Jahres angekündigt worden. Trotzdem wurde von Viva weiterhin mit der RCI-Mitgliedschaft und den weltweiten Tauschmöglichkeiten geworben.
Marco Carini
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