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Kuratorium protestiert gegen Wahlabsage

■ Senator Radunski hätte die Wahl des FU-Kanzlers nicht verschieben dürfen

Die Absage der Kanzlerwahl an der Freien Universität hat wütende Proteste bei den Mitgliedern des Kuratoriums hervorgerufen. Die Entscheidung von Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) setze das Kuratorium als „demokratisch legitimierte Struktur“ außer Kraft. Damit sei das Berliner Modell, zwischen Hochschulen und Staat im Kuratorium zu vermitteln, gefährdet. „Die Institution Kuratorium ist in der aktuellen wissenschaftspolitischen Entwicklung Vorbild für Hochschulreformen in anderen Bundesländern“, schreiben 13 von 22 Mitgliedern des Kuratoriums.

Wie berichtet, hatte Radunski die seit Monaten anberaumte Wahl des Verwaltungschefs der FU überraschend abgesagt. Die BewerberInnen seien nicht ausreichend qualifiziert. Er werde die Position neu ausschreiben, begründete Radunski seinen Schritt. Aus Sicht der Kuratoriumsmitglieder beschädigt der Wissenschaftssenator mit dieser Vorgehensweise die BewerberInnen. Die Vorauswahl der KandidatInnen für die FU- Kanzlerschaft sei im übrigen mit Radunskis Wissen erfolgt.

Die SPD hat unterdessen dementiert, daß sie Einfluß auf die Kanzlerwahl genommen habe. Der SPD-Abgeordnete Bert Flemming sagte, man habe lediglich zwei KandidatInnen, die der SPD zuzurechnen sind, durch einen Beschluß des Kuratoriums wieder auf die Liste der Bewerber gebracht. Der ehemalige Innensenator Dieter Heckelmann (CDU) hätte die SPDler zuvor aus Altersgründen hinausbugsiert. Heckelmann habe dazu seine Kontakte zur Staatssekretär Böse genutzt. cif

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