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Eiszeit

■ Unterkühltes Treiben an und auf der Elbe / Das nächste Alster-„Vergnügen“ scheint unabwendbar

Same procedure as last year: Dieser Jahreswechsel war genauso eiskalt wie der vorige, und die Symptome ähneln sich auffallend: Die Alster ist bereits fast völlig zugefroren und der Hafen dürfte es bald sein. Nur das durchaus heiterere Wetter sorgt für eine Änderung gegenüber Neujahr des alten Jahres: Der Sonnenschein lockte Tau-sende an die ziemlich frische Luft.

Bei Tagestemperaturen um minus 5 bis minus 8 Grad kühlten etliche SpaziergängerInnnen ihre Kater an der Elbe und beobachteten das Treiben der bis zu 15 Zentimeter dicken Eisschollen. Im Altonaer Jenischpark wurden die ersten wagemutigen Ski-Langläufer beim Loipenlegen beobachtet.

Und auf der Außenalster drängelten und schlitterten gestern bereits mehrere tausend Menschen über die Eisfläche. Ungeachtet aller Warnungen der Hamburger Umweltbehörde, der das Eis noch lange nicht tragfähig erscheint. Bei einer gerade mal zehn bis zwölf Zentimeter dicken Eisdecke ist die Alster noch nicht offiziell und amtlich freigegeben. Das nächste Alster- „Vergnügen“, auch dies eine Parallele zum Vorjahr, scheint dennoch unabwendbar: Tauwetter ist noch lange nicht in Sicht.

Der gerade überstandene Jahreswechel war bereits der kälteste seit fast 20 Jahren: Die Rekordmarke liegt seit dem sogenannten Katastrophenwinter 1978/79 bei offiziellen 18,5 Minusgraden. In der Neujahrsnacht war es mit gerade mal minus 13 Grad in Ostholstein am eisigsten, an der Ostseeküste bei Flensburg hingegen wurden nur minus drei Grad gemessen.

In den Häfen an der schleswig-holsteinischen Westküste und im Wattenmeer wird das Eis immer dicker, während es an der Ostküste noch relativ dünn ist. Zwar frieren die Kieler und die Flensburger Förde ebenso wie die Schlei langsam zu, die Häfen von Lübeck, Kiel oder Flensburg können aber noch problemlos von Schiffen angelaufen werden.

Für Hamburg und Schleswig-Holstein erwarten die Meteorologen weiterhin Temperaturen um minus 8 Grad tagsüber und bis zu minus 15 Grad in den Nächten. Das ausgedehnte Hochdruckgebiet, das sich über Nordeuropa eingenistet hat, sorgt für klare Luft, frischen Wind und eisige Temperaturen. Daran soll sich bis mindestens Anfang nächster Woche nichts ändern.

lno/taz

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