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Zum neuen Jahr nichts Neues

■ Die diesjährige Silvesterbilanz zeigt erstaunliche Stabilität gegenüber dem Vorjahr: 320 Tonnen Müll, 400 Feuerwehreinsätze, 20 randalierende Autonome

Rund 320 Tonnen Silvestermüll haben die Feiern zum Jahreswechsel hinterlassen. Zuvor hatten die Berliner in der Nacht zum ersten Januar auf gewohnte Art das neue Jahr begrüßt. Am Brandenburger Tor feierten trotz klirrender Kälte rund 40.000 Menschen bis in die Morgenstunden. Insgesamt wurden aber nach Beobachtungen von Polizei und Feuerwehr in der Stadt weniger Leuchtkugeln und Raketen in den Himmel abgefeuert als in den vergangenen Jahren.

Überschattet wurde der Silvestertrubel auch von mehreren Schießereien, die ein Todesopfer und acht Verletzte forderten. In der Genter Straße in Wedding wurde ein 22jähriger Libanese durch einen Kopfschuß getötet, drei weitere im Alter von bis zu 30 Jahren durch Schüsse teilweise schwer verletzt. Die vier Männer waren nach Polizeiangaben in einem Auto unterwegs gewesen und mit zwei Türken in Streit geraten. Den Tätern gelang unerkannt die Flucht.

In Friedrichshain plünderten etwa 20 Autonome einen Getränkeladen. Zuvor hatten sie in der Rigaer Straße Matratzen auf der Fahrbahn entzündet und andere Hindernisse aufgebaut. Auch Fensterscheiben eines Fast-food-Restaurants wurden zerstört. Nach Polizeiangaben nahmen alarmierte Einsatzkräfte zwei mutmaßliche Randalierer fest. Insgesamt seien neun Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs erstattet worden.

Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun. Sie kam nach einer Bilanz der Landesbranddirektion zwischen Mitternacht und 6 Uhr auf 396 Löscheinsätze. Das sind 56 mehr als vor einem Jahr. Bei einem großen Teil der Alarmierungen ging es um mutwillig entzündete Müllcontainer. Außerdem gerieten etliche Balkone in Brand, nachdem Feuerwerkskörper dort liegendes Gerümpel entzündet hatten. Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen leisteten in der Zeit bei 339 Einsätzen (Vorjahr: 353) Hilfe und fuhren die Notfallaufnahmen von Krankenhäusern an. Stadtweit waren in der Nacht insgesamt 1.554 Feuerwehrleute und Angehörige von Hilfsorganisationen im Einsatz, darunter nach Feuerwehrangaben 653 ehrenamtliche Helfer.

Unterdessen zog auch die Berliner Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD) ihre Neujahrsbilanz. Sie setzte sich dafür ein, den bisher freien Verkauf von Gas- und Schreckschußwaffen zu erschweren. Erhalten bleiben Berlin dagegen noch die Weihnachtsbäume. Erst am kommenden Montag soll mit dem Abtransport begonnen werden. Dann nämlich startet die „Weihnachtsbaumflotte“ der Berliner Stadtreinigung. ADN/dpa/taz

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