Notfall-Kompromiß

■ Das Hafenkrankenhaus könnte als Unfall-Ambulanz bestehen bleiben

Bleibt die Hafenklinik zumindest als Not- und Unfallambulanz dauerhaft erhalten? Jürgen Schüssler, Sprecher der SPD-Fraktion im Bezirk Hamburg-Mitte, ist „zuversichtlich, daß die ambulante Versorgung im Hafenkrankenhaus bestehen bleibt und nicht durch eine Unfallambulanz im Israelitischen Krankenhaus ersetzt wird.“ Am Donnerstag abend, so der SPD-Bezirkssprecher gestern, habe Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel seiner Fraktion zugesagt, ein entsprechendes Konzept erneut zu prüfen. Schüssler: „Wenn die Minimalforderung einer Ambulanz nicht erfüllt wird, werden wir einer Konfrontation auch im Wahljahr nicht aus dem Wege gehen.“

Zwar würde eine Notfall-Ambulanz im heutigen Hafenkrankenhaus aus Sicht des Landesbetriebes Krankenhäuser (LBK) die erhofften Schließungs-Einsparungen zu großen Teilen wieder wegfressen, für die unter Druck geratene Gesundheitssenatorin aber könnte das Ambulanz-Konzept die politische Rettung ohne allzu großen Gesichtsverlust bedeuten. 1995 wurden immerhin 12.000 der 16.000 in der Klinik an der Elbe behandelten PatientInnen ambulant versorgt. „Deshalb muß zumindest die Ambulanz mit einer hierfür erforderlichen Bettenzahl erhalten bleiben“, fordert Jürgen Schüssler.

Ungeachtet der Fischer-Menzelschen Prüfungsabsichten wird es am Montag ab 17 Uhr erneut eine Demonstration vor dem Krankenhaus (Zirkusweg) geben. Und sollte es zu keiner einvernehmlichen Lösung kommen, wird in einem der Demo-Aufrufe bereits ganz unverhohlen eine Besetzung der Hafen-Klinik angedroht. mac