: Pro: Ausfahrt aus dem Teufelskreis
■ Lärm und Abgase in Städten lassen sich durch Autos mit Batterieantrieb mindern, und ihre Energiebilanz ist günstig
Anfang des Jahrhunderts waren elektrisch betriebene Fahrzeuge noch in der Mehrheit – weil es so schön einfach ist und so viel Spaß macht, damit zu fahren. Auch heute sind Elektroantriebe nicht mehr wegzudenken: ob im Haushalt, in der Industrie oder im Verkehr, überall erleichtern sie unser Leben und liefern uns leise und abgasfrei Leistungen in Größenordnungen von wenigen Milliwatt bis hin zu einigen hundert Kilowatt.
Im Individualverkehr werden Elektromobile vor allem im Stadtbereich erwartet. Hier gilt es die akuten Probleme der Abgasemissionen und des Lärms zu lindern. Diese sind inzwischen so gravierend, daß sie Gesundheitsschäden bei weiten Teilen der Bevölkerung hervorrufen. Wenn wir diese Negativentwicklungen nicht bald in den Griff bekommen, droht eine weiter zunehmende Stadtflucht mit noch mehr Autos, noch mehr Verkehr und noch mehr Emissionen – ein Teufelskreis, aus dem ein Entrinnen immer schwieriger und teurer wird.
Im Zusammenspiel mit gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Förderung des Fußgänger- und Fahrradverkehrs stellen mit umweltfreundlicher Energie versorgte Elektrofahrzeuge, zum Teil auch im Car-Sharing, die dritte Säule für einen menschengerechten Stadtverkehr dar. Elektrisch betriebene Pkw und Nutzfahrzeuge können Abgas- und Lärmprobleme entschärfen.
Weitere Vorteile sind, daß Elektrofahrzeuge im Stau oder vor Ampeln keine Energie verbrauchen. Beim Bremsen kann der Schwung genutzt werden, um die Batterien wieder aufzuladen. Wichtig ist, die Emissionen bei der Stromproduktion zu berücksichtigen. Günstig ist beispielsweise ein hoher Anteil von Kraft- Wärme-Kopplung in der lokalen Energieproduktion.
Durch steigende Energienutzungsgrade der Kraftwerke und aufgrund des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien gibt es zunehmend bessere Voraussetzungen für den Einsatz energiesparender Elektroflitzer, die wegen der hervorragenden Energienutzung beim Elektroantrieb im Durchschnitt nur ein bis zwei Liter Benzinäquivalent je hundert Kilometer verbrauchen. Andreas Manthey
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen