■ Kommentar: Das Problem heißt Bewag
Die Vereinbarung über die Förderung der regenerativen Energien ist ein großer Erfolg für die Umweltschützer. Denn den Stromköpfen der Bewag, die oft nicht einmal wissen, wie man „regenerativ“ schreibt, 40 Millionen Mark aus den Rippen zu schneiden ist ein hartes Stück Arbeit. Eine moderne Energiepolitik bekommt Berlin damit aber noch lange nicht. Entscheidend ist, ob die Preisschraube greift und die Kosten für Solaranlagen gesenkt werden.
Das Problem auf dem Weg zum Einstieg in die Zukunft ist nicht der Markt, sondern die Bewag. Hier herrscht noch das alte Denken, lieber Strom zu verkaufen als einzusparen. Solarstrom, das sind Peanuts: Selbst wenn Berlin seinen Anteil – wie geplant – versechzehnfacht, bringt es der Solarstrom auf einen Anteil von mickrigen 0,4 Prozent der Gesamtleistung. In der Tat: Wer CO2 reduzieren will, sollte Wärmedämmung in Altbauten finanzieren. Das Solarprogramm hat kurzfristig wenig mit Umweltschutz, sondern mehr mit Technologieförderung zu tun. Genau da traut sich die Bewag nicht zu einem Sprung über den eigenen Schatten. Dem Stromversorger weht bald der Wind des Wettbewerbs um die Nase. Aber zur Förderung einer Zukunftstechnologie wie der Photovoltaik, mit der neue Märkte erschlossen werden könnten, mußte die Bewag gezwungen werden. Die 40 Millionen für das jetzt aufgelegte Programm bezahlt der Monopolist aus der Portokasse. Wenn es dabei bleibt, sieht es nicht nur für das Klima düster aus. Auch die Bewag geht dann vor den großen Unternehmen endgültig in die Knie. Bernhard Pötter
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