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Keine Liebe für den Gipfel

Das Ziel klingt hehr, die Summe gewaltig: 30 Milliarden Mark an Kleinstdarlehen will der Mikrokredit-Gipfel in Washington für 100 Millionen arme Familien im Süden auftreiben. Dafür sollen auch kommerzielle Kreditinstitute gewonnen werden, die sich bisher beim Armen- Banking zurückhalten. Deshalb mit am Tisch neben UN-Einrichtungen, entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (NGO), Weltbank und multinationalen Organisationen: die Citibank sowie Stiftungen von Mastercard, Chase Manhattan- Bank und American Express. In Deutschland hat der Gipfel bis in die Union hinein eine Kontroverse ausgelöst. Während Bundestagsabgeordnete wie Winfried Pinger (CDU) die Möglichkeit sehen, „in zehn Jahren die Zahl der absolut Armen in der Dritten Welt zu halbieren“, steht das Entwicklungshilfeministerium (BMZ) von Carl-Dieter Spranger (CSU) dem Gipfel kritisch gegenüber. „Die einseitige Ausrichtung an quantitativen Zielgrößen steht nicht im Einklang mit der entwicklungspolitischen Konzeption“, heißt es aus dem BMZ. Auf bilateraler Ebene beteiligt es sich mit dreistelligen Millionenbeträgen an lokalen Mikrokredit-Projekten. Kirchen, politische Stiftungen, Grüne, FDP und NGO bemängeln die fehlende Transparenz von Finanzierung und Organisation des Gipfels. Und NGO wie die britische Oxfam und die amerikanische Opportunity International glauben, der massive Zustrom von Privatkapital aus dem Norden gefährde sich selbst tragende Kreditkreisläufe im Dienste der Bedürftigsten.

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