Kommentar: Lärm um nichts?
■ Sinnlose Debatten um Bahnhofsplatz
Was wird nicht alles diskutiert im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes. Ob die Grünfläche vor dem ÜberseeMuseum nur ein Hundeklo wird. Ob denn die Straßenbahnen vier oder sechs Gleise benötigen. Wo man denn am günstigsten die Wurststände unterbringt. Und natürlich die inzwischen berüchtigte Frage, ob der Verkehr nun über eine Doppel-T-Kreuzung oder sonstwie um den Platz herumfahren soll.
Alles für die Katz, so scheint es nun. Denn der Investor will vielleicht gar nicht mehr. Und ohne Neubau an der Platzkante bleibt der Bahnhofsplatz zugig wie gehabt, also lohnt auch der ganze andere Aufwand nicht.
Es wollen einfach nicht genug Einzelhändler und Dienstleister in die Bremer 1 A-Lage ziehen, als daß sich die Investition rechnen könnte. Natürlich pokert Bilfinger & Berger. Je mehr man jammert, desto mehr Zugeständnisse lassen sich beim Grundstückspreis der Stadt abhandeln. Und desto weniger kostentreibende Gestaltungsauflagen werden durchgesetzt.
Doch wer die müde Einzelhandelskonjunktur betrachtet, fragt sich zu Recht, warum jemand viele Millionen in ein schließlich nicht genutztes Geschäftshaus stecken sollte. Vielleicht ist die Zeit einfach nicht reif für solch einen städtebaulichen Kraftakt wie die Umgestaltung des zweitwichtigsten Platzes der Stadt. Dann sollte man die Pläne jetzt schön einrollen und einmotten. Man spart sich so möglicherweise die Debatten um Kreuzungen, Wurststände und Gleisanlagen, wenn sich die Konjunktur erholt hat. Wann auch immer das sein mag. Joachim Fahrun
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